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You, the People: The United Nations, Transitional Administration, and State-Building
Die Verwaltung von Gebieten nach Konflikten birgt einen zentralen Widerspruch in sich: Wie kann man einer Bevölkerung helfen, sich auf eine demokratische Regierungsführung und Rechtsstaatlichkeit vorzubereiten, indem man ihr eine Form wohlwollender Autokratie auferlegt?
Übergangsverwaltungen sind die komplexesten Operationen, die von den Vereinten Nationen unternommen werden. Die Operationen in Osttimor und im Kosovo werden gemeinhin als einzigartig in der Geschichte der UNO angesehen - vielleicht werden sie sich nie wiederholen. Sie können aber auch als die letzten in einer Reihe von Operationen angesehen werden, bei denen die Vereinten Nationen am "Staatsaufbau" beteiligt waren und versucht haben, die Institutionen der Regierung zu entwickeln, indem sie einige oder alle dieser hoheitlichen Befugnisse vorübergehend übernahmen. Die Umstände, die solche Interventionen erforderlich gemacht haben, werden sich sicherlich wiederholen.
Vor dem Hintergrund früherer UN-Einsätze wie in Namibia, Kambodscha und Ostslawonien ist die Ansicht, dass sich diese außergewöhnlichen Umstände nicht wiederholen könnten, etwas unaufrichtig. Darüber hinaus wurde die Notwendigkeit solcher politischer Untersuchungen durch die gewichtige, aber unklare Rolle, die den Vereinten Nationen in Afghanistan zugewiesen wurde, und die Möglichkeit einer vergleichbaren Rolle im Irak in den Vordergrund gerückt.
Dieses Buch füllt diese Lücke. Das Buch richtet sich an politische Entscheidungsträger, Diplomaten und ein breites akademisches Publikum (u.a. internationale Beziehungen, Politikwissenschaft, Völkerrecht und Kriegsstudien). Es bietet eine prägnante Geschichte der staatsbildenden Operationen der UNO und behandelt die fünf Schlüsselfragen, mit denen eine solche Operation vor Ort konfrontiert ist: Frieden und Sicherheit, die Rolle der UNO als Regierung, juristischer Wiederaufbau, wirtschaftlicher Wiederaufbau und Ausstiegsstrategien.