
Icons of the Heavenly Merchant: Ephrem and Pseudo-Ephrem in the Madrashe in Praise of Abraham of Qidun
Im vierten Jahrhundert erlebte das asketische Leben in Mesopotamien eine Blütezeit unter Pionieren, die die alten missionarisch-asketischen Traditionen der syrischsprachigen Kirchen mit radikaleren Formen des Rückzugs und der Abgeschiedenheit verbanden.
Das Leben eines solchen Pioniers, Abraham von Qidun (gest. 367), veranschaulicht sowohl diesen Übergang als auch die starke Wirkung eines solchen radikalen Strebens nach Heiligkeit auf das Leben und die Traditionen der Kirchen.
Er wurde als „himmlischer Kaufmann“ empfunden, dessen Geschäft nicht mit irdischen Waren, sondern mit der Herrlichkeit des Himmels selbst zu tun hatte. Sein Leben inspirierte den heiligen Ephrem den Syrer dazu, einen Zyklus liturgischer Gedichte zu seinem Lob zu verfassen - eine Ikone in Worten, die später von zahlreichen Nachahmern, die uns heute nur noch als Pseudo-Ephrem bekannt sind, verschönert und erweitert wurde. Diese Monographie bietet die erste eingehende Untersuchung des Madrasha-Zyklus von 15 Gedichten zum Lob Abrahams, mit besonderem Augenmerk auf die Überschneidung von rhetorischer und poetischer Technik mit den sich wandelnden Idealen von Heiligkeit und asketischer Praxis.
Das Buch untersucht die umstrittene Authentizität dieser Werke, ihr Lexikon, ihre sprachlichen Mittel und ihre Struktur, um einen neuen Blick auf das faszinierende Umfeld, den Diskurs und das Denken der frühen syrischen Askese im späten vierten und frühen fünften Jahrhundert zu eröffnen. Eine vollständige englische Übersetzung des Zyklus findet sich im Anhang.