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Illegitimate Power: Bastards in Renaissance Drama
Im Drama der Renaissance ist der Bastard eine außerordentlich mächtige und störende Figur. Man braucht nur an Caliban oder Edmund zu denken, um die Herausforderung zu erkennen, die das uneheliche Kind darstellt.
Anhand einer Vielzahl von Dramentexten zeigt Alison Findlay, wie die Unehelichkeit einige der grundlegenden Prinzipien der patriarchalischen Herrschaft verschlüsselte und zu dekonstruieren drohte. Sie betrachtet Bastarde als Indikatoren und Auslöser von Krisen im frühneuzeitlichen England und setzt sie in Beziehung zu Hexenverfolgung, spirituellen Unsicherheiten und sozialen Unruhen in Familie und Staat.
Die behandelten Figuren reichen von Halbteufeln, unnatürlichen Schurken und Clowns bis hin zu herausragenden heroischen oder tugendhaften Typen, die die offiziell sanktionierten Vorstellungen von Illegitimität in Frage stellen. Das letzte Kapitel des Buches befasst sich mit Bastarden in der Aufführung, ihrer Beziehung zu Theaterräumen und Publikum. Uneheliche Stimmen, so argumentiert Findlay, können den Tod des Autors/Vaters herbeiführen und den Text als Theaterstück öffnen, das akzeptierte Vorstellungen von Autorität in Frage stellt.