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In the Interests of Science: Adelaide Bartlett and the Pimlico Poisoning
Am 12.
April 1886 stand eine junge Frau mit dunklen Augen und zierlichem Äußeren auf der Anklagebank im Old Bailey, angeklagt wegen Mordes an ihrem Ehemann. Sie war die attraktive, französisch sprechende Frau eines Lebensmittelhändlers im Süden Londons und gesellschaftlich von geringer Bedeutung, doch ihr Mädchenname war ungewöhnlich, sogar aristokratisch - Adelaide Blanche de la Tremoille.
Ungewöhnlich war auch ihr angebliches Verbrechen, denn ihr Mann, Edwin Bartlett, war mit flüssigem Chloroform im Magen gestorben, einem Gift, das eher mit Selbstmord oder Unfalltod in Verbindung gebracht wurde, nicht mit Mord. Aber viele Dinge an Adelaide waren außergewöhnlich. Ihr Name, das ihr zur Last gelegte Verbrechen, die empörenden Szenen bei ihrem Prozess - ja, ihr ganzes Leben - hätten einem weit hergeholten Roman entsprungen sein können.
Sogar die Times sah sich veranlasst, zu erklären, dass "die ganze Geschichte, ob man nun von Schuld oder Unschuld ausgeht, wunderbar ist. Die Massen, die zu ihrem Prozess strömten, sahen das sicher genauso, und ihr unersättliches Interesse wurde schließlich durch den Anblick ihres Verteidigers, des großen Edward Clarke, belohnt, der bei der Urteilsverkündung vor Rührung schluchzte.