Bewertung:

Urs Widmers „Eine andere Sicht auf Herz der Finsternis“ verbindet auf kreative Weise Humor, Satire und Elemente des magischen Realismus und parodiert gleichzeitig Conrads Originalwerk. Der Roman wechselt zwischen den Erlebnissen des Sohnes in der Schweiz und seiner Reise in den Kongo und bietet reiche Beschreibungen und Einblicke in familiäre Beziehungen.
Vorteile:⬤ Der Roman zeichnet sich durch subtilen Humor und Satire aus
⬤ er parodiert Conrads „Herz der Finsternis“
⬤ die Darstellung der Vater-Sohn-Beziehung ist realistisch
⬤ die Mischung aus magischem Realismus fügt interessante Dimensionen hinzu
⬤ detaillierte Beschreibungen sprechen Leser an, die eindringliche Erzählungen mögen.
Der zweite Teil des Romans enthält langatmige Beschreibungen der Ereignisse im Kongo, die manche Leser als übertrieben oder überarbeitungsbedürftig empfinden könnten.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
In the Congo
Kuno, ein Pfleger in einem Schweizer Altersheim, hat einen neuen Insassen: seinen Vater.
In der Enge ihres neuen Heims tun die beiden etwas Überraschendes - sie beginnen endlich zu reden. Kuno hatte seinen Vater immer als einen langweiligen Mann ohne Geschichte oder Schicksal betrachtet, bis sie zusammengeführt werden und er erfährt, dass sein Vater im Krieg sein Leben riskiert hat.
Fassungslos begibt sich Kuno auf eine Reise in seine eigene Psyche, die ihn in die Tiefen des Kongo führt. Hier werden Sehnsüchte wach und Träume wahr - Lichtstrahlen in der Dunkelheit, Begegnungen mit Königen, verführerische Frauen und die Lieder des Dschungels. Die verlockende Ferne, die er einst für das Herz der Finsternis hielt, wird plötzlich zu einem aufregenden Ort des Wahnsinns, der Wildheit und der inneren Kraftproben.
In Urs Widmers charakteristischem Stil ist "Im Kongo" ein fesselnder Roman, der nicht nur die Beziehung zwischen Vater und Sohn, sondern auch die zwischen Afrika und Europa durchzieht. Der von Donal McLaughlin übersetzte Roman wird Widmer-Fans auf der ganzen Welt begeistern und unsere Vorstellungen vom Kolonialismus auf den Kopf stellen.