Bewertung:

Das Buch „Impeached“ von David O. Stewart befasst sich eingehend mit dem Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Andrew Johnson und bietet Einblicke in die politische Dynamik der Wiederaufbauzeit. Es zeichnet ein detailliertes Bild von Johnsons Präsidentschaft, seinem Konflikt mit dem Kongress und den allgemeinen Auswirkungen seines Handelns in einer turbulenten Zeit der amerikanischen Geschichte. Es bietet zwar aufschlussreiche Details über die Politik der Anklageerhebung, aber einige Leser fanden die Detailfülle überwältigend.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und in einem rasanten, fesselnden Stil geschrieben, der komplexe historische Ereignisse verständlich macht. Stewart zeichnet ein ausgewogenes Bild von Johnson und stellt sowohl seine Schwächen als auch den politischen Kontext seiner Präsidentschaft dar. In vielen Rezensionen wird die faszinierende Schilderung von Johnsons Amtsenthebungsverfahren als wichtiges historisches Ereignis hervorgehoben, was das Buch für Leser, die sich für die amerikanische Geschichte interessieren, besonders für solche mit Vorkenntnissen über den Bürgerkrieg und die Reconstruction, wertvoll macht.
Nachteile:Kritiker merken an, dass sich das Buch in übermäßigen Details verlieren kann, insbesondere im Zusammenhang mit dem Amtsenthebungsverfahren, was Leser, die mit dem Thema nicht vertraut sind, überfordern könnte. Einige Passagen werden als verwirrend beschrieben, und das letzte Kapitel weicht Berichten zufolge vom früheren Ton des Buches ab, um die starke Meinung des Autors gegen Johnson darzulegen. Darüber hinaus könnten diejenigen, die einen kurzen Überblick über Johnsons Präsidentschaft suchen, die ausführlichen rechtlichen und verfahrenstechnischen Details ermüdend finden.
(basierend auf 82 Leserbewertungen)
Impeached: The Trial of President Andrew Johnson and the Fight for Lincoln's Legacy
Der Historiker und Verfassungsexperte David O. Stewart rekapituliert das bahnbrechende Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Andrew Johnson. „Die umfassendste Schilderung, die wir über die hohe Politik jener Zeit unmittelbar nach dem Bürgerkrieg haben... Stewarts anmutiger Stil und seine Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, sorgen für eine gute Lektüre.“ -- The Washington Post
1868 erhob der Kongress Anklage gegen Präsident Andrew Johnson aus Tennessee, der die Nachfolge des ermordeten Lincoln angetreten hatte, und brachte die Nation an den Rand eines zweiten Bürgerkriegs. Wütend darüber, dass die freigelassenen Sklaven von ihren ehemaligen Besitzern brutaler Gewalt ausgesetzt wurden, verärgert darüber, dass ehemalige Rebellen drohten, die Kontrolle über die Regierungen der Südstaaten wiederzuerlangen, und angewidert von Johnsons ruppigem Politikstil, griffen die Republikaner im Kongress eine juristische Formalität als Grundlage für die Amtsenthebung auf - die Frage, ob Johnson das Recht hatte, seinen eigenen Kriegsminister Edwin Stanton zu entlassen.
Der feurige, aber todkranke Kongressabgeordnete Thaddeus Stevens aus Pennsylvania führte das Amtsenthebungsverfahren an, wobei er hinter den Kulissen von dem militärischen Helden und künftigen Präsidenten General Ulysses S. Grant unterstützt wurde.
An der Senatsverhandlung nahmen die brillantesten Anwälte der damaligen Zeit teil, aber auch einige der skrupellosesten, während führende politische Drahtzieher in dunklen Winkeln manövrierten, um Johnsons Präsidentschaft mit politischen Deals, Versprechungen von Patronagejobs und sogar Bestechungsgeldern zu retten. Johnson entging einer Verurteilung nur durch eine einzige Stimme.
David Stewart, der Autor des hochgelobten The Summer of 1787, des Bestsellers über die Ausarbeitung der Verfassung, stellt die traditionelle Version dieses entscheidenden Moments der amerikanischen Geschichte in Frage. Anstatt Johnson als Abraham Lincolns politischen Erben zu sehen, erklärt Stewart, wie der Tennesseaner Lincolns politisches Vermächtnis der Gleichheit und Fairness verschleuderte und dazu beitrug, die befreiten Sklaven im gesamten Süden in eine brutale Form der landwirtschaftlichen Leibeigenschaft zu zwingen.
Als der Konflikt zwischen dem Kongress und dem Präsidenten die Nation zu zerreißen drohte, ersetzte das Amtsenthebungsverfahren die gewaltsame Konfrontation durch einen juristischen Kampf. Beide Seiten bemühten sich, der rätselhaften Vorschrift, wonach ein Präsident nur wegen schwerer Verbrechen und Vergehen abgesetzt werden kann, einen Sinn zu geben, und setzten dabei hinterhältige Tricks im Gerichtssaal, Spione im Hinterzimmer und hochtrabende Rhetorik ein. Als sich der Staub schließlich legte, hatte das Amtsenthebungsverfahren die Gemüter soweit abgekühlt, dass die Nation die bittere Krise überstehen konnte.