Bewertung:

Das Buch „Vaccine Nation“ von Elena Conis bietet einen detaillierten historischen Überblick über das Impfen in den Vereinigten Staaten und untersucht die Entwicklung der Impfprogramme und die Wahrnehmung von Impfstoffen in der Öffentlichkeit. Es bietet eine ausgewogene Sichtweise, indem es Fakten und Forschungsergebnisse präsentiert, ohne einer bestimmten Agenda Vorschub zu leisten, so dass es für Leser auf beiden Seiten der Impfdebatte geeignet ist.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, unparteiisch und gründlich dokumentiert und bietet eine umfassende Geschichte der Impfstoffe. Es geht auf die sozialen, medizinischen und politischen Faktoren ein, die die Einstellung zum Impfen beeinflussen, und stellt komplexe Ideen auf verständliche Weise dar. Viele Leser finden das Buch aufschlussreich und erhellend, da es ein besseres Verständnis sowohl für das Impfen als auch für die Anti-Impf-Bewegung fördert.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dass es dem Buch an detaillierten wissenschaftlichen Erklärungen zur Funktionsweise von Impfstoffen mangelt, was die Leser neugierig auf mehr technische Details machen könnte. Auch wenn sich das Buch um Neutralität bemüht, kann die umstrittene Natur des Themas bei einigen Lesern das Gefühl hervorrufen, dass sie in Bezug auf Impfstoffe noch unentschlossen sind.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Vaccine Nation: America's Changing Relationship with Immunization
Da Arbeitgeber kostenlose Grippeschutzimpfungen anbieten und Apotheken sich zu One-Stop-Shops für die Vorbeugung gegen alles von Gürtelrose bis Tetanus entwickeln, sind Impfstoffe im heutigen Leben allgegenwärtig. In den letzten fünfzig Jahren hat die Zahl der Impfungen und Immunisierungen in den Vereinigten Staaten enorm zugenommen: Amerikanische Kinder erhalten heute mehr Impfstoffe als jede Generation zuvor, und Gesetze, die ihre Immunisierung gegen eine ganze Reihe von Krankheiten vorschreiben, sind Standard. Doch während die Impfraten in die Höhe geschnellt sind und die Zahl der vermeidbaren Infektionen drastisch gesunken ist, stellen immer mehr Amerikaner die Sicherheit und Notwendigkeit von Impfungen in Frage. In Vaccine Nation erforscht Elena Conis diese komplizierte Geschichte und ihre Folgen für die persönliche und öffentliche Gesundheit.
Vaccine Nation beginnt in den 1960er Jahren, als Wissenschaftler der Regierung - triumphierend nach den Erfolgen bei der Bekämpfung von Polio und Pocken - darüber nachdachten, wie das Land neue Impfstoffe gegen die so genannten „milderen“ Krankheiten wie Masern, Mumps und Röteln einsetzen könnte. In den darauffolgenden Jahren, so zeigt Conis, veränderten die Impfstoffe die Wahrnehmung der Krankheiten, die sie verhindern sollten, durch medizinische Fachleute, politische Entscheidungsträger und normale Amerikaner grundlegend. Sie bringt diese Geschichte in die Gegenwart mit einem aufschlussreichen Blick auf die Kontroverse des letzten Jahrzehnts über die Einführung des Gardasil-Impfstoffs gegen HPV, der aufgrund seiner Ausrichtung auf heranwachsende Mädchen und junge Frauen eine umfassende Debatte auslöste. Anhand dieses und anderer Beispiele zeigt Conis auf, dass die Akzeptanz von Impfstoffen und die Impfpolitik von politischen und sozialen Bedenken ebenso abhängig waren wie von wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Indem er die komplexe Geschichte des amerikanischen Impfwesens in die breitere Geschichte des Landes einordnet, geht Vaccine Nation über die einfache Geschichte des Triumphs der Wissenschaft über die Krankheit hinaus und liefert eine neue und scharfsinnige Darstellung der Rolle von Politik und sozialen Kräften in der Medizin.