Bewertung:

Susan Faludis Memoiren „In der Dunkelkammer“ erforschen ihre komplizierte Beziehung zu ihrem Vater, der sich später im Leben einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog. Das Buch befasst sich mit Themen wie Identität, den Auswirkungen der Geschichte und der persönlichen Wiederannäherung vor dem Hintergrund der jüdischen Verfolgung im Zweiten Weltkrieg. Während einige Leserinnen und Leser die Erzählung fesselnd und reich an historischem Kontext fanden, waren andere der Meinung, dass sie zu sehr in die Biografie abdriftete und emotional nicht fesselnd war.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, gründlich recherchiert und bietet eine einzigartige Perspektive auf die Vater-Tochter-Beziehung. Faludis Erzählweise ist fesselnd und bietet sowohl persönliche Anekdoten als auch einen breiteren historischen Kontext über Ungarn und die jüdische Erfahrung während des Zweiten Weltkriegs. Die Leserinnen und Leser schätzten die Erforschung der Geschlechtsidentität und die Komplexität der familiären Beziehungen sowie Faludis Fähigkeit, schwierige Themen mit Einfühlungsvermögen und Ironie zu behandeln.
Nachteile:Einige Leser fanden, dass das Buch zu langsam ist und es ihm an emotionaler Wärme mangelt, und hatten das Gefühl, dass es manchmal von seinen ursprünglichen Themen abdriftet und zu einem eher biografischen Bericht über das Leben des Vaters wird. Die Kritiker merkten an, dass der Schwerpunkt auf der ungarischen Geschichte und den Identitätswechseln die persönliche Erzählung überschatten könnte. Außerdem waren einige der Meinung, dass die Erforschung der Transidentität nicht so kritisch oder analytisch war, wie sie es erwartet hatten.
(basierend auf 170 Leserbewertungen)
In the Darkroom
(PULITZERPREIS-FINALIST)
EINES DER 10 BESTEN BÜCHER DES JAHRES IN DER NEW YORK TIMES BOOK REVIEW
GEWINNER DES KIRKUS-PREISES
Als die feministische Schriftstellerin Susan Faludi erfuhr, dass ihr 76-jähriger Vater - der ihr lange entfremdet war und in Ungarn lebte - sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen hatte, stürzte sie sich in eine außergewöhnliche Untersuchung über die Bedeutung von Identität in der modernen Welt und in ihrer eigenen verfolgten Familiensaga. Wie war dieses neue Elternteil, das sich als „jetzt eine vollständige Frau“ identifizierte, mit dem schweigsamen, explosiven und letztlich gewalttätigen Vater verbunden, den sie gekannt hatte, dem Fotografen, der seine Karriere auf die Veränderung von Bildern aufgebaut hatte?
Faludi geht diesem Geheimnis in den Tiefen ihrer Vorstadtkindheit und den vielen früheren Inkarnationen ihres Vaters nach: Amerikanischer Vater, alpiner Bergsteiger, verwegener Abenteurer im Amazonasgebiet, jüdischer Flüchtling im Budapest des Holocaust. Als die Autorin nach Ungarn reist, um ihren Vater wiederzusehen, gerät sie in ein Labyrinth aus dunkler Geschichte und gefährlicher Politik in einem Land, das wild entschlossen ist, seine Vergangenheit zu verdrängen und eine phantasievolle - und bösartige - Nation zu errichten.
Faludis Kampf, sich mit der Metamorphose ihres Vaters auseinanderzusetzen, führt sie über Grenzen hinweg - historische, politische, religiöse, sexuelle - und stellt sie vor die Frage unserer Zeit: Ist Identität etwas, das man sich „aussucht“, oder ist sie etwas, dem man nicht entkommen kann?