Bewertung:

Das Buch von Auyero stellt eine detaillierte Ethnographie der zwischenmenschlichen Gewalt in einem bestimmten Gebiet Argentiniens vor und bietet Einblicke in gerechte Forschungsmethoden in der politischen Soziologie. Der Autor geht auf die ethischen Überlegungen seiner Forschung ein und erkennt das Potenzial für schädliche Stereotypen an, ist sich aber auch der Dringlichkeit bewusst, die Probleme der Gemeinschaft anzugehen.
Vorteile:⬤ Fesselnde Untersuchung von zwischenmenschlicher Gewalt
⬤ liefert wertvolle Werkzeuge für eine gerechte Forschung
⬤ geht auf die akademische Ethik ein
⬤ spricht die Dringlichkeit von Problemen der Gemeinschaft an.
Fehlt die Untersuchung von Ethnie und Nationalismus; erwähnt nur kurz Stereotypen im Zusammenhang mit zugewanderten Einwohnern.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
In Harm's Way: The Dynamics of Urban Violence
Ein erschütternder Blick auf die Gewalt in den armen Städten Argentiniens
Arquitecto Tucci, ein Viertel in Buenos Aires, ist ein Ort, an dem erdrückende Armut und Gewaltkriminalität zur täglichen Realität gehören. Die Zahl der Tötungsdelikte, an denen häufig junge Menschen beteiligt sind, steigt ständig an, und in der Notaufnahme sind Opfer von Schießereien oder Messerstechereien ein alltäglicher Anblick. In Harm's Way wirft einen erschütternden Blick auf das tägliche Leben in Arquitecto Tucci und untersucht die Quellen, den Gebrauch und die Formen zwischenmenschlicher Gewalt unter den städtischen Armen am Rande der argentinischen Gesellschaft.
Der Soziologe Javier Auyero und Mara Berti, eine Grundschullehrerin aus dem Viertel, haben mehr als zwei Jahre lang vor Ort recherchiert und liefern einen eindringlichen und entwaffnend intimen Bericht darüber, wie es ist, unter der ständigen Bedrohung durch Gewalt zu leben. Sie argumentieren, dass körperliche Aggression in armen und marginalisierten Gemeinschaften zur Gewohnheit wird und dass Gewalt zur Routine wird und sich durch verschiedene Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens zieht. Auyero und Berti zeichnen nach, wie verschiedene Arten von Gewalt - ob kriminell, drogenbezogen, sexuell oder häuslich - sich überschneiden und miteinander verschmelzen. Sie zeigen, wie der Staat an der Entstehung von Schaden beteiligt ist, und beschreiben die Routinen und Beziehungen, die die Bewohner, insbesondere die Kinder, aufbauen, um mit der ständigen Gefahr, die sie und ihre Angehörigen bedrängt, fertig zu werden und darauf zu reagieren.
Provokant, augenöffnend und außerordentlich bewegend, ist In Harm's Way dazu bestimmt, ein klassisches Werk über Gewalt an den städtischen Rändern zu werden.