Bewertung:

Das Buch ist eine gut recherchierte Untersuchung der frühen Interaktionen zwischen amerikanischen Ureinwohnern und europäischen Siedlern und bietet eine nuancierte Perspektive, die traditionelle eurozentrische Interpretationen der Kolonialgeschichte in Frage stellt. Es hebt die Komplexität dieser Beziehungen hervor und bezieht sowohl indianische als auch europäische Erzählungen mit ein, um letztlich ein ausgewogeneres Bild der frühen amerikanischen Geschichte zu zeichnen. Obwohl es für seine Tiefe und seinen Einblick hoch gelobt wird, wurde es kritisiert, weil es die afroamerikanische Perspektive vernachlässigt und einige spekulative Argumente enthält.
Vorteile:Gut recherchierte, faszinierende Erzählungen, aufschlussreiche Analysen der Beziehungen zwischen Indianern und Europäern und eine ausgewogene Darstellung beider Erzählungen. Der Autor bietet ungewöhnliche Geschichten und Details, die das Verständnis von Jamestown und der frühen Kolonialgeschichte bereichern. Das Buch ist fesselnd und lässt sich nur schwer aus der Hand legen, was es zu einer fesselnden Lektüre für alle macht, die an historischer Tiefe interessiert sind.
Nachteile:Das Buch vernachlässigt die Rolle der Afroamerikaner in der kolonialen Gesellschaft und enthält einige spekulative Argumente zu den Beweggründen der Engländer im Umgang mit den amerikanischen Ureinwohnern. Bei einigen Aspekten könnte man meinen, dass es der Analyse an Tiefe fehlt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Indians and English: Facing Off in Early America
In diesem lebendig geschriebenen Buch lenkt die preisgekrönte Autorin Karen Ordahl Kupperman den Blick auf die Begegnungen zwischen englischen Abenteurern und Algonquians entlang der Ostküste Nordamerikas in den ersten Jahren des Kontakts und der Besiedlung. Alle Beteiligten an diesen Dramen waren unsicher - hoffnungsvoll und ängstlich - in Bezug auf die Chancen und Herausforderungen, die sich durch die neuen Realitäten ergaben.
Sowohl die Indianer als auch die Engländer glaubten, sie könnten die sich entwickelnde Beziehung kontrollieren. Jede Gruppe war neugierig auf die andere und interpretierte sie nach ihren eigenen Maßstäben und Traditionen. Gleichzeitig kamen beide aus Gesellschaften, die sich in einem beunruhigenden Wandel befanden, und hofften, aus dem Studium einer völlig anderen Kultur wichtige Lehren ziehen zu können.
Diese Begegnungen und frühen Beziehungen sind in einer Vielzahl von Quellen festgehalten. Die Eingeborenen hielten mündliche Überlieferungen über die Begegnungen aufrecht, und diese wurden von englischen Aufzeichnern zur Zeit des Kontakts und danach niedergeschrieben; viele davon sind bis heute erhalten geblieben.
Die englischen Abenteurer, die den Lesern zu Hause unbedingt verständlich machen wollten, wie schwierig und potenziell lohnend ihr Unternehmen war, schrieben ständig über ihre eigenen Erfahrungen und Beobachtungen und überlieferten die Überlieferungen der Eingeborenen. Kupperman analysiert all diese Quellen, um das wahre Wesen dieser frühen Jahre zu verstehen, als die englischen Entdecker so ängstlich und von der Hilfe der Eingeborenen abhängig waren und die Zukunft ungewiss war.
Aufbauend auf den Forschungsergebnissen ihres viel beachteten Buches Settling with the Indians argumentiert Kupperman überzeugend, dass wir sowohl die Indianer als auch die Engländer als aktive Teilnehmer in diesem sich entfaltenden Drama sehen müssen.