Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 5 Stimmen.
Als junger Mann von zwanzig Jahren macht sich Thomas Inkle auf den Weg nach Barbados, um die Zuckerplantagen seiner Familie zu inspizieren. Unterwegs erleidet er auf einer kleinen, von Kariben bewohnten westindischen Insel Schiffbruch. Er entkommt allein, während seine Schiffskameraden abgeschlachtet werden, und wird von Yarico, einer Karibenfrau, gerettet, die ihn als idealen, fremden und zuvorkommenden Liebhaber" annimmt. So beginnt eine erotische Begegnung, die mit poetischer, phantasievoller Intensität erforscht wird und die eine tiefgreifende Wirkung auf beide hat.
Bei den Kariben ist Inkle nur ein Kind, dessen Überleben ganz von Yaricos Gunst und Schutz abhängt. Doch als er gerettet und mit Yarico auf die Sklaveninsel Barbados gebracht wird, ist sie ihm völlig ausgeliefert.
Inkle und Yarico basiert auf einer "wahren" Geschichte, die im 17. und 18. Jahrhundert zu einer beliebten Erzählung wurde. Beryl Gilroy interpretiert die mythischen Dimensionen aus der Perspektive einer Frau und eines Schwarzen neu, aber vor allem lässt sie den Leser an den psychologischen Wahrheiten der Erfahrungen ihrer Figuren teilhaben.
Als alter Mann erinnert sich Inkle daran, dass die Geschichten der Kariben wie "frische Träume waren, frisch gewaschen, neu gewebt und dem täglichen Leben der Gemeinschaft entsprechend". Inkle und Yarico hat den gleichen Zauber und die gleiche Relevanz. Als eine Erzählung mit einem tiefen historischen Einblick in die Kommerzialisierung und den Missbrauch der Menschheit legt Gilroy die Vergangenheit als Text für die Gegenwart offen.
Beryl Gilroy kam vor über fünfzig Jahren aus Guyana nach London. Sie schrieb sechs Romane, zwei autobiografische Bücher und war eine bahnbrechende Lehrerin und Psychotherapeutin. Leider ist sie im Jahr 2000 im Alter von 76 Jahren gestorben.