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Installation art as experience of self, in space and time
Seit mehr als fünfzig Jahren verändert die Installationskunst unser Verhältnis zur Kunst, indem sie den ganzen Körper einbezieht und seine Sensibilität für den Raum, die Umgebung und die Lebewesen, mit denen sie ständig in Wechselwirkung steht, demonstriert. Dieses Buch analysiert diese Veränderung der Wahrnehmung anhand phänomenologischer Ansätze, die sich auf Husserl, Heidegger, Merleau-Ponty sowie Levinas, Depraz und den Neurowissenschaftler Varela berufen. Dieser theoretische Rahmen ist implizit in den verschiedenen Fallstudien enthalten, in denen klassisch gewordene oder emblematische Werke von Carl Andre, Bruce Nauman, Dan Graham, Eröffnungsexperimente, die nur durch fotografische und schriftliche Archive von Jean-Michel Sanejouand und Philippe Parreno zugänglich sind, sowie der Einfluss des Modus im Bereich der Musik wieder aufgegriffen werden. Das Buch untersucht auch die Übertragung dieser westlichen Form nach Asien und zeigt, wie sie mit alten asiatischen Darstellungen und Praktiken - die oft mit dem Spirituellen in Verbindung gebracht werden - zusammenhängt.
Die verschiedenen Kapitel untermauern die Rolle des Raums als Metarahmen, als gemeinsame Grundlage der verschiedenen Installationen. Während die Art und die Wirkung des Raums variieren - von sozialem, historischem Raum, Freizeit- oder politischem Raum, innerem psychologischen Raum bis hin zu gemeinsamem leeren Raum - offenbaren diese Installationen das Chiasma zwischen dem individuellen Körper und dem Außenraum. Die Kapitel zeugen von dem Prozess, in dem sich die physische Reise des Körpers des Betrachters innerhalb eines materiellen - manchmal unsichtbaren - Raums und seiner strukturellen Komponenten in der Zeit als eine Abfolge von Mikroerfahrungen vollzieht.
Installationskunst als Selbsterfahrung in Raum und Zeit" fügt der bestehenden kunsthistorischen Literatur eine Ebene theoretischer, erfahrungsbezogener und transkultureller Analyse hinzu, die diese Untersuchung sowohl für Universitätsstudenten als auch für unabhängige Forscher in den akademischen Bereichen der Philosophie, Psychologie, Ästhetik, Kunsttheorie und -geschichte, Religions- und Asienstudien relevant machen wird.