
Institutionalizing Gender Equality: Historical and Global Perspectives
Vierzig Jahre sind seit der ersten von den Vereinten Nationen organisierten Weltfrauenkonferenz 1975 in Mexiko-Stadt vergangen. In dieser Zeit haben sich die Rechte der Frauen und später die Gleichstellung der Geschlechter als ein wichtiger Bereich der globalen Politik und der Menschenrechte etabliert.
Wie haben sich diese Prozesse in den verschiedenen Teilen der Welt entwickelt? Wie passen sich globale und international konzipierte Institutionen an lokale kulturelle, religiöse, politische und wirtschaftliche Kontexte an? Welche Probleme und Widersprüche sind aus globaler Sicht mit diesem Prozess verbunden? Welche Auswirkungen haben basisdemokratische, lokale und nationale Akteure auf transnationale Institutionen? Bei der Beantwortung dieser Fragen stützt sich das Buch auf historische und globale Perspektiven, beginnend in den 1960er Jahren, einem wichtigen Moment der Internationalisierung während des Kalten Krieges, und mit Blick auf eine globale Auswahl von Fallstudien. Die Kapitel bieten eine Reihe von "Schnappschüssen" historischer und aktueller globaler Gleichstellungspolitik und ermöglichen eine Untersuchung, wie lokale, nationale und transnationale Akteure in einer Weise interagiert haben, die die Verbreitung von formellen und informellen Gleichstellungsinstitutionen beeinflusst hat. Die Fallstudien zeigen die Beziehung zwischen der supranationalen, regionalen, nationalen und subnationalen oder "lokalen" Ebene.
Sie untersuchen die Machtdynamik, die Interaktionen und den sich gegenseitig konstituierenden Charakter von zwei analytischen Ebenen von Organisationen und Akteuren, die an der Institutionalisierung der Geschlechtergleichstellung beteiligt sind - die transnationale Ebene sowie die Ebene der Aktivitäten innerhalb spezifischer nationaler politischer Systeme (vertreten durch Staaten, Basisorganisationen und andere subnationale Akteure). Die Ergebnisse zeigen, dass die Institutionalisierung der Geschlechtergleichstellung vom nationalen und lokalen Kontext, dem Potenzial für Wechselwirkungen zwischen Gleichstellungspolitiken und anderen staatlichen Agenden, der Tiefe der informellen Institutionen und dem Grad der Einbindung eines bestimmten Staates in die Normen des internationalen Systems abhängt.