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Regulating Intimacy: A New Legal Paradigm
Die Regulierung intimer Beziehungen war ein zentrales Schlachtfeld in den Kulturkriegen der letzten drei Jahrzehnte. In diesem kühnen und innovativen Buch stellt Jean Cohen einen neuen Ansatz zur Regulierung von Intimität vor, der verspricht, die Spannungen zu entschärfen, die lange Zeit Konflikte zwischen Gesetzgebern, Juristen, Aktivisten und Wissenschaftlern ausgelöst haben.
Streitigkeiten sind in der Regel über Fragen entstanden, die die Forderungen nach persönlicher Autonomie, Gerechtigkeit und Verantwortung scheinbar gegeneinander ausspielen. Kann sich das Recht aus dem Schlafzimmer heraushalten, ohne Unterdrückung und Missbrauch vorzubeugen? Können wir das Streben nach persönlichem Glück schützen und gleichzeitig von den Menschen verlangen, sich anderen gegenüber verantwortungsbewusst zu verhalten? Kann die Regulierung eine Vielfalt von intimen Beziehungen anerkennen, ohne eine davon zu privilegieren? Muss die Regulierung von Intimität einen Konflikt zwischen Privatsphäre und Gleichheit beinhalten? Cohen argumentiert, dass diese Fragen nicht gelöst werden konnten, weil die meisten Gesetzgeber, Aktivisten und Wissenschaftler von einer anachronistischen Vorstellung von Privatsphäre ausgingen, die auf der Idee beruht, dass Privatsphäre Geheimhaltung bedeutet und eine Sphäre einschließt, die frei von gesetzlichen Regelungen ist. Als Antwort darauf stützt sich Cohen auf Habermas und andere europäische Denker, um eine solide konstruktivistische Verteidigung der Privatsphäre zu präsentieren, die auf der Idee beruht, dass Normen und Rechte rechtlich konstruiert sind.
Cohen begründet ihre Argumente in den Debatten über drei besonders umstrittene Themen: reproduktive Rechte, sexuelle Orientierung und sexuelle Belästigung. Sie zeigt, wie ein neuer rechtlicher Rahmen, das reflexive Recht, es uns ermöglicht, auf konstruktivistischen Einsichten aufzubauen, um diese Debatten losgelöst von den liberalen und welfaristischen Paradigmen anzugehen, die normalerweise unser rechtliches Denken strukturieren. Dieses neue Rechtsparadigma ermöglicht es uns endlich, die Spannungen zwischen Autonomie, Gleichheit und Gemeinschaft aufzulösen, mit denen wir bisher zu kämpfen hatten. Als Synthese aus feministischer Theorie, politischer Theorie, verfassungsrechtlicher Rechtsprechung und Spitzenforschung in der Rechtssoziologie wird dieses kraftvolle Werk nicht nur rechtliche und politische Debatten neu gestalten, sondern auch die Art und Weise, wie wir über die intimen Beziehungen, die den Kern unseres eigenen Lebens bilden, denken.