Bewertung:

Das Buch „Islamische Homosexualitäten“ bietet einen komplexen Überblick über das Thema Homosexualität in islamischen Kulturen und wird von den Lesern unterschiedlich bewertet. Während einige den informativen Charakter und die Tiefe der Forschung schätzen, kritisieren andere die Wissenschaftlichkeit und die Interpretationen.
Vorteile:⬤ Der fesselnde und augenöffnende Inhalt
⬤ umfangreiche Informationen über die islamische Kultur und Geschichte
⬤ gut dokumentiert mit verschiedenen Quellen
⬤ bietet eine nuancierte Perspektive darauf, wie sich islamische Normen von westlichen Ansichten unterscheiden.
⬤ Behauptungen über die Toleranz des Islams gegenüber Homosexualität werden von einigen als humorvoll oder fehlgeleitet angesehen
⬤ der Rückgriff auf veraltete Quellen und die mangelnde Sprachgewandtheit der Autoren
⬤ wird von Kritikern als schlampige Wissenschaft wahrgenommen
⬤ kann eine idealisierte Sicht der Homosexualität in islamischen Gesellschaften fördern.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Islamic Homosexualities: Culture, History, and Literature
Die erste anthropologische Sammlung, die Muster der männlichen und weiblichen Homosexualität in der muslimischen Welt aufzeigt
Der dramatische Einfluss des islamischen Fundamentalismus in den letzten Jahren hat unser Bild von der islamischen Geschichte und Kultur verzerrt. Stereotypen stellen islamische Gesellschaften als wirtschaftlich rückständig, hyperpatriarchalisch und fanatisch religiös dar. Tatsächlich aber umfasst die islamische Welt eine große Vielfalt an Kulturen und innerhalb dieser Kulturen eine große Bandbreite an Variationen in Bezug auf Geschlechterrollen und Sexualität.
Homosexualität in der muslimischen Welt“ ist die erste Sammlung zu diesem Thema aus historischer und anthropologischer Sicht und zeigt, dass es in der islamischen Welt Muster männlicher und weiblicher Homosexualität gab und diese oft auch florierten. Tatsächlich wurden gleichgeschlechtliche Beziehungen im Islam bis vor kurzem viel stärker toleriert als im christlichen Abendland. Basierend auf den neuesten theoretischen Perspektiven der Geschlechterforschung, des Feminismus und der Homosexualitätsforschung umfasst Homosexualität in der muslimischen Welt kulturelle und historische Analysen der gesamten islamischen Welt, nicht nur des sogenannten Nahen Ostens. Die Aufsätze zeigen sowohl altersgeschichtete Muster der Homosexualität, wie sie in der erotischen und romantischen Poesie mittelalterlicher Dichter zum Ausdruck kommen, als auch geschlechtsspezifische Muster, bei denen sich sowohl Männer als auch Frauen in unterschiedlichem Maße für ein Leben als Angehörige des anderen Geschlechts entscheiden konnten. Die Autoren stützen sich auf historische Dokumente, literarische Texte, ethnografische Beobachtungen und direkte Beobachtungen von muslimischen und nicht-muslimischen Autoren, um die beträchtliche Vielfalt islamischer Gesellschaften und die Existenz tolerierter geschlechtlicher und sexueller Abweichungen aufzuzeigen.