
Israel, Church, and the Gentiles in the Gospel of Matthew
Israel, Kirche und die Heiden im Matthäusevangelium befasst sich mit einem der zentralen theologischen Probleme des Matthäusevangeliums: Welche Beziehungen bestehen zwischen Israel und der Kirche und zwischen der Mission an Israel und der Mission an die Heiden? Um diese Fragen zu beantworten, zeichnet Matthias Konradt den überraschenden Übergang von den israelzentrierten Worten und Taten Jesu (und seiner Jünger) vor Ostern zur universalen Mission der ersten Nachfolger Jesu nach seiner Auferstehung nach.
Durch eine sorgfältige historische und narrative Analyse weist Konradt die Interpretation des Matthäus-Evangeliums zurück, wonach die Kirche Israel im Hinblick auf Gottes Ziele ersetzt hat - das heißt, die Interpretation, dass die Kirche Israel in der Rolle des von Gott auserwählten Volkes ersetzt hat, weil Israel Jesus als Israels Messias abgelehnt hat. Konradt entdeckt stattdessen bei Matthäus, dass die israel- und die universal-zentrierten Dimensionen der Heilsabsichten Gottes in einem viel positiveren Zusammenhang stehen.
Matthäus entwickelt eine Erzählung, die Jesu Identität sowohl als messianischen Sohn Davids als auch als universellen Sohn Gottes herausstellt. Die Kirche, die sich zu einer überwiegend heidnischen Kirche entwickelt hat, sollte sich niemals als das „neue“ oder „wahre“ Israel betrachten; vielmehr stellt die Kirche nach dem Matthäusevangelium eine Erweiterung der Verheißungen dar, die zuerst Israel gegeben wurden und nun auch die Heiden einschließen.