
J.M.G. Le Clzio: A Concerned Citizen of the Global Village
Diese Monografie ist die erste umfassende Studie über die vielfältigen Darstellungen des komplexen Phänomens der Globalisierung im breit gefächerten Repertoire des Literaturnobelpreisträgers 2008. Diese interdisziplinäre Untersuchung erforscht die anfängliche Euphorie im Zusammenhang mit dem ambivalenten Konzept des "globalen Dorfes" und die Frage, wie dieser verflossene Traum vielleicht wieder aufgegriffen werden kann, um eine bessere globale Gesellschaft sowohl für die Menschen als auch für die kosmischen Anderen zu schaffen, und zwar durch die Brille von Le Clzios Fiktion.
Das erste Kapitel bietet einen konzeptionellen Rahmen für das Verständnis der nuancierten Vorstellungen des französisch-mauritischen Autors über die Globalisierung. Es untersucht auch die ursprüngliche Ambivalenz von McLuhans berühmtem Begriff des globalen Dorfes sowie dessen euphorische Rezeption. Kapitel zwei untersucht den aktuellen Zustand der vernetzten, voneinander abhängigen modernen Welt, in der viele entrechtete und marginalisierte Menschen einen wiederkehrenden Alptraum erleben.
Kapitel drei untersucht Le Cl zios Dekonstruktion der simplen Ideologie des Konsumismus, die für die heutigen Konsumrepubliken kennzeichnend ist. Dieser Abschnitt unterstreicht auch die komplizierten Systeme hegemonialer Herrschaft, wie z. B.
die Medien, die von den transnationalen Konzernen geschaffen wurden, die die globale Wirtschaftslandschaft beherrschen, um ihre Vorherrschaft zu sichern. Kapitel vier befasst sich mit Le Clzios ökozentrischem Humanismus, der sich auf alle anderen Lebewesen erstreckt, indem er manichäische Dualitäten entlarvt, die den Menschen von der Urmaterie und dem Rest des Universums trennen. Im letzten Kapitel werden neuere Texte wie Raga, Ourania und Histoire du pied et autres fantaisies untersucht, die den Leser ermutigen, sich vorzustellen, wie ein gerechteres und egalitäres globales Dorf aussehen könnte.
Diese Werke weisen neoliberale Fantasien und die Konsumideologie zurück, die die systematische Ausbeutung aller und jedes Einzelnen im Namen des Fortschritts gerechtfertigt haben, aber sie fordern das moderne Subjekt auch auf, angesichts der enormen Widrigkeiten widerstandsfähig zu sein. Anstatt die Auferlegung eines monolithischen sozioökonomischen Modells zu akzeptieren, das von Ungleichheit und Ungerechtigkeit durchsetzt ist und den Interessen der wenigen Glücklichen dient, schlägt Le Cl zio vor, dass der erste Schritt darin besteht, sich der Integration in das globale Dorf zu widersetzen, indem man sich stoisch der Realität stellt und den nötigen Mut aufbringt, eine andere Vision vorzuschlagen, die der fehlgeleiteten von McLuhan entgegensteht.