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Jacques the Sophist: Lacan, Logos, and Psychoanalysis
Die Sophisterei ist seit Platon und Aristoteles das negative Alter Ego der Philosophie, ihr böses Anderes. Doch die Betonung von Worten und Performativität gegenüber der Fetischisierung der Wahrheit macht die Sophistik zu einem wesentlichen Bestandteil des kulturellen, politischen und philosophischen Repertoires unserer Welt. In diesem schillernden Buch zeigt Barbara Cassin, die sich mehr als jeder andere um die Rückgewinnung einer Denkweise bemüht hat, die von der traditionellen Philosophie verleugnet wird, wie die sophistische Tradition in der Psychoanalyse überlebt hat.
In einer höchst originellen Neuinterpretation der Schriften und Seminare von Jacques Lacan sowie der Werke von Freud und anderen zeigt Cassin, wie die Psychoanalyse, ähnlich wie die Sophisten, die Grundlagen der wissenschaftlichen Rationalität in Frage stellt. Indem er Zweideutigkeiten, Scherze und unvollendete Interpretationsprojekte ernst nimmt, erlaubt der Analytiker wie der Sophist, dass Performance, Signifikant und Inkonsistenz die Wahrheit umgestalten.
Diese witzige, brillante Tour de Force zeigt, wie Psychoanalytiker zu den wichtigsten Dissidenten unserer Kultur geworden sind, und registriert, in Lacans Worten, "die Präsenz des Sophisten in unserer Zeit. ".