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Jazz Poetry: From the 1920s to the Present
Das Werk umfasst die gesamte Geschichte der Jazzpoesie und definiert diese inspirierte literarische Gattung als Poesie, die zwangsläufig von der Jazzmusik beeinflusst wird. Es behandelt die wichtigsten Persönlichkeiten und die verschiedenen Bewegungen von den rassistischen Gedichten der 1920er Jahre bis in die heutige Zeit, in der der Ton der Jazzpoesie einen dramatischen Wandel von der Elegie zur Feier erlebt.
Die Jazzmusik von Charlie Parker und John Coltrane in der Übersetzung von Gedichten von Langston Hughes und Sterling Brown ist nur ein Teil dieses wichtigen Werks. Dieser ungewöhnliche Band ist für Wissenschaftler und Studenten der Literatur, der Musik, der Amerikanistik, der Afrikanistik und der Populärkultur ebenso interessant wie für alle, die sich für Jazz und Poesie begeistern. Der Schwerpunkt liegt auf dem Dialog zwischen weißen und afroamerikanischen Schriftstellern.
Die ersten Jazzgedichte weißer Autoren aus den 1920er Jahren spiegeln beispielsweise die allgemeinen Ängste wider, die der Jazz hervorruft, insbesondere in Bezug auf Ethnie und Sexualität, und der Jazz fand erst dann Eingang in die amerikanische Lyrik, als Langston Hughes und Sterling Brown 1926 bzw. 1932 ihre ersten Bücher veröffentlichten.
In den 1950er Jahren war die Jazzpoesie zu einer Modeerscheinung geworden, die Jazz und Poesie in einer Performance vereinte, und dieses Buch widmet sich ausführlich den energischen, aber oft sehr erfolglosen Werken der überwiegend weißen Autoren von der Westküste, die Charlie Parker als ihren Helden betrachteten. Die afroamerikanischen Dichter der 1960er Jahre hingegen konzentrierten sich mehr auf John Coltrane und interpretierten seine Musik als Ausdruck der schwarzen Bürgerrechtsbewegung.
Die Jazzpoesie der 1970er Jahre bis heute hat weniger mit diesem Wechselspiel zwischen den Ethnien zu tun, und in den letzten beiden Kapiteln wird die zeitgenössische Jazzpoesie im Hinblick auf ihren dramatischen Tonwechsel von der Elegie zur Freude diskutiert.