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Jeannie's Demise: Abortion on Trial in Victorian Toronto
1. August 1875, Toronto: Die nackte Leiche einer jungen Frau wird in einer Kiefernholzkiste entdeckt, halb vergraben in einem Graben an der Bloor Street. So beginnt Jeannie's Demise, ein viktorianisches Melodram, das sich in den belebten Straßen und Gerichtssälen von Toronto the Good abspielt und mit allen reißerischen Figuren des Genres besetzt ist. Der Historiker Ian Radforth erweckt eine Ära zum Leben, in der Abtreibung illegal war, Strafverfahren ein Zuschauersport waren und verschlüsselte Anzeigen für heimliche Eingriffe am Rande der Zeitungen erschienen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die schwer fassbare und dem Untergang geweihte Jeannie Gilmour, eine Pfarrerstochter, deren unabhängiger Geist nur durch Berichte aus zweiter Hand und Gerichtsakten erahnt werden kann. Während Gerüchte über ihre letzten Wochen kursieren und ihre Abtreiber vor Gericht um ihr Leben kämpfen, setzt sich eine gefesselte Öffentlichkeit mit Fragen nach Schuld und Gerechtigkeit, Unschuld und Vorsatz auseinander. Radforths intensive Recherchen untermauern die Tragödie von Jeannies Ableben mit einer scharfen historischen Analyse und präsentieren mehr als ein Dutzend Fallstudien ähnlicher Prozesse im Kanada des viktorianischen Zeitalters.
Jeannie's Demise ist teils ein fesselnder Prozess, teils eine akribische Autopsie und öffnet ein seltenes Fenster in die verborgene Geschichte des Rechts der Frau auf freie Wahl.