Bewertung:

Das Buch liefert ein überzeugendes Argument dafür, dass Emotionen eine entscheidende Rolle bei der kognitiven Entwicklung spielen und stellt damit die traditionellen Ansichten der Evolutionspsychologie in Frage. Es kombiniert Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft und unterstreicht die Bedeutung des emotionalen Engagements bei der Gestaltung der neuronalen Entwicklung.
Vorteile:Das Buch wird für seinen Tiefgang, seine aufschlussreichen Erkenntnisse und seine solide recherchierten Argumente gegen den Nativismus gelobt. Es gilt als Pflichtlektüre für alle, die sich für Psychologie und menschliche Kognition interessieren. Außerdem wird der Schreibstil des Autors als brillant bezeichnet, da er komplexe Ideen zugänglicher und ansprechender macht.
Nachteile:Einige Leser finden das Buch sehr dicht und kurz, so dass sie mehr Zeit für das Verständnis benötigen. Einige Leser wünschen sich, dass das Buch länger wäre, um mehr Material zu behandeln.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Beyond Evolutionary Psychology: How and Why Neuropsychological Modules Arise
Die Frage nach der Natur und der Erziehung ist ein uraltes Problem. Beyond Evolutionary Psychology befasst sich mit der Beziehung zwischen Kultur, Evolution, Psychologie und Emotionen, die sowohl in der zugrundeliegenden Biologie, die durch unser evolutionäres Erbe bestimmt wird, als auch in der Interaktion unseres Gehirns mit der physischen, ökologischen und sozialen Umwelt, die auf der Schlüsseleigenschaft der Gehirnplastizität beruht, begründet ist.
Ellis und Solms zeigen, wie die Gehirnstrukturen, die Kognition und Verhalten zugrunde liegen, durch Entwicklungsprozesse, die von primären emotionalen Systemen gesteuert werden, miteinander in Beziehung stehen. Dadurch wird sehr deutlich, welche Gehirnmodule angeboren oder "fest verdrahtet" sind und welche "weich verdrahtet" oder durch Umweltinteraktionen bestimmt werden.
Die wichtigste Erkenntnis ist, dass es keine angeborenen kognitiven Module im Neokortex geben kann, da dies sowohl aus entwicklungsgeschichtlichen als auch aus genetischen Gründen nicht möglich ist; insbesondere kann es keinen angeborenen Spracherwerbsmechanismus geben. Für Studenten und Wissenschaftler der Evolutionspsychologie und Evolutionsbiologie ist dies eine unverzichtbare Lektüre.