Bewertung:

Das Buch von Richard Bauckham bietet einen knappen, aber gründlichen Überblick über Jesus und den Kontext des Christentums im 1. Jahrhundert, wobei die Evangelien als zuverlässige historische Berichte behandelt werden. Es wird für seine Zugänglichkeit, sein tiefes Wissen und seine Fähigkeit, spannende Diskussionen unter den Lesern anzuregen, gelobt. Kritisiert wird jedoch der Mangel an Zitaten und die möglicherweise voreingenommene Annahme, dass es sich bei den Evangelien um Tatsachenberichte handelt, was säkulare Leser möglicherweise nicht anspricht.
Vorteile:⬤ Zugängliche und prägnante Zusammenfassung des Lebens von Jesus.
⬤ Maßgebliche Einsichten von einem angesehenen Gelehrten des Neuen Testaments.
⬤ regt zu interessanten Diskussionen an und kommt in Gruppen gut an.
⬤ Bietet historischen Kontext und Tiefe, ohne übermäßig komplex zu sein.
⬤ Gut geschrieben und gestaltet, so dass es ein angenehmes Leseerlebnis ist.
⬤ Fehlt an häufigen Zitaten, verlässt sich stark auf die Glaubwürdigkeit des Autors.
⬤ Geht davon aus, dass die Evangelien Tatsachenberichte von Augenzeugen sind, was säkulare Leser möglicherweise nicht zufrieden stellt.
⬤ Die kleine Schrift könnte für manche schwer zu lesen sein.
⬤ Die Kürze des Buches kann dazu führen, dass Gelehrte sich eine eingehendere Beschäftigung mit dem Thema wünschen.
(basierend auf 55 Leserbewertungen)
Der preisgekrönte Religionswissenschaftler Richard Bauckham untersucht hier die historische Gestalt Jesu, wertet die Quellen aus und zeigt, dass sie uns gute historische Beweise für sein Leben und seine Lehre liefern.
Um Jesus in den richtigen historischen Kontext zu stellen, nämlich in den eines Juden aus Galiläa im frühen ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, untersucht Bauckham die jüdische Religion und Gesellschaft im Land Israel unter römischer Herrschaft. Er erforscht die symbolischen Praktiken Jesu ebenso wie seine Lehren, betrachtet seinen öffentlichen Werdegang und betont, dass seine Taten, wie Heilungen und sein Umgang mit notorischen Sündern, ebenso wichtig waren wie seine Worte.
Bauckham schreibt, dass Jesus dem Gott Israels zugetan war, mit besonderem Augenmerk auf Gottes väterlicher Liebe und Barmherzigkeit, und dass er wie jeder jüdische Lehrer die Thora erklärte, dies aber auf seine eigene, unverwechselbare Weise tat. Nach einer Diskussion darüber, wie Jesus sich selbst verstand und was schließlich zu seinem Tod am römischen Kreuz führte, stellt Bauckham abschließend Überlegungen zu der Bedeutung an, die Jesus für den christlichen Glauben weltweit hat.