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Jesus' Parable of the Rich Fool: Luke 12:13-34 Among Ancient Conversations on Death and Possessions
Rindge liest das lukanische Gleichnis vom reichen Narren (Lk 12,16-21) als eine weisheitliche Erzählung und verortet dieses Gleichnis in einem intertextuellen Gespräch des Zweiten Tempels über das Zusammenspiel von Tod und Besitz.
Eine reichhaltige Analyse jüdischer (Koheleth, Ben Sira, 1 Henoch, Testament Abrahams) und griechisch-römischer (Lukian, Seneca) Texte offenbart ein Geflecht unterschiedlicher Perspektiven hinsichtlich der Frage, wie Besitz angesichts der Zerbrechlichkeit des Lebens, der Unvermeidlichkeit des Todes und seines ungewissen Zeitpunkts sinnvoll genutzt werden kann. Abweichend von den üblichen Interpretationen des lukanischen Gleichnisses als einfache Kritik des Geizes erläutert Rindge die vielfältigen Möglichkeiten, mit denen sich das Gleichnis und sein unmittelbarer literarischer Kontext (12,13-34) dieses umstrittene Gespräch aneignen, umgestalten und veranschaulichen, und zeigt, wie diese Themen für Lukas' eigene existenzielle, ethische und theologische Anliegen ausgewählt und angepasst werden.