Bewertung:

Gerhard Lohfinks „Jesus von Nazareth: Was er wollte, wer er war“ stellt eine gründliche Untersuchung des Lebens und der Mission Jesu durch die Brille der jüdischen Geschichte und der synoptischen Evangelien dar. Das Buch stellt gängige Darstellungen von Jesus in Frage und betont seine jüdischen Wurzeln und die Bedeutung des Reiches Gottes. Es ist leicht zugänglich und dennoch akademisch anspruchsvoll, so dass es sowohl für Wissenschaftler als auch für allgemeine Leser geeignet ist. Obwohl es tiefe Einblicke und eine neue Perspektive bietet, empfinden manche Leser es als dicht und herausfordernd, insbesondere für die gelegentliche Lektüre.
Vorteile:Eingehende Erforschung des Lebens und der Mission Jesu, eingebettet in den historischen und kulturellen Kontext des Judentums. Bietet eine neue Perspektive auf das Reich Gottes und seine Auswirkungen. Zugänglich für allgemeine Leser unter Beibehaltung wissenschaftlicher Strenge. Fesselnder Schreibstil, der bestehende Überzeugungen in Frage stellt. Inspirierende theologische Einsichten, die sich gut mit modernen spirituellen Fragen verbinden lassen.
Nachteile:Einige Leser finden das Buch dicht und schwer verdaulich, besonders auf einem Kindle. Die Detailfülle kann diejenigen überfordern, die mit theologischen Diskussionen nicht vertraut sind. Bestimmte Terminologie kann für Nicht-Wissenschaftler eine Herausforderung darstellen. Einige Leser waren der Meinung, dass Teile des Buches zu technisch waren, was es für Gelegenheitsleser weniger unterhaltsam macht.
(basierend auf 90 Leserbewertungen)
Jesus of Nazareth: What He Wanted, Who He Was
Wer war Jesus? Ein Prophet? Davon hat es viele gegeben. Ein Wundertäter? Ein radikaler Revolutionär? Ein weiser Lehrer? Auch davon gab es viele.
In seinem neuesten Buch fragt der renommierte Bibelwissenschaftler Gerhard Lohfink: Was ist das Besondere an Jesus von Nazareth, und was wollte er wirklich? Lohfink beschäftigt sich mit den Wahrnehmungen der ersten Zeugen seines Lebens und Wirkens und derer, die ihr Zeugnis weitergegeben haben. Sein Ansatz ist insgesamt historisch-kritisch, aber er stimmt mit Karl Barths Aussage überein, dass "die historische Kritik kritischer sein muss".
Lohfink nimmt die Tatsache ernst, dass Jesus ein Jude war und ganz in und aus den Glaubenserfahrungen Israels lebte, diese Erfahrungen aber zugleich zu ihrem Ziel und ihrer Erfüllung brachte. Das Ergebnis ist ein überzeugendes und tiefgründiges Bild von Jesus.