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Now and Forever: A Theological Aesthetics of Time
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Gnadentheologie bietet diese anspruchsvolle theologische Ästhetik durch die Betrachtung der Schönheit der Zeit eine neue Vision der Schöpfungslehre.
Herkömmliche eschatologische Darstellungen des Lebens nach dem Tod neigen dazu, die Diskontinuität zwischen dem irdischen Leben und dem Jenseits zu betonen: Während dieses Leben den Zufälligkeiten der Zeit unterworfen ist, ist das Leben nach dem Tod durch eine starre Ewigkeit gekennzeichnet. Im Gegensatz zu dieser Standardansicht formuliert John E. Thiels Now and Forever eine katholische Eschatologie, in der das irdische Leben und das himmlische Leben als gnadenhaft kontinuierlich betrachtet werden.
Diese Darstellung bietet eine Neukonzeption der Zeit, die nach Thiels Ansicht am besten als sakramentales Medium der Gnade Gottes für die Schöpfung zu verstehen ist. Thiels Projekt versucht also, die Zeit von ihrer platonisch negativen Resonanz in der Schöpfungslehre zu befreien. Anstatt die Zeit als Ambiente sündiger Auflösung zu betrachten, plädiert Thiel für eine christliche Vision der Schönheit der Zeit und entwickelt so explizit eine Ästhetik, die die Zeit als kreatürliche Reflexion von Gottes eigenem trinitarischen Leben betrachtet. Diese These geht von der Annahme aus, dass alle Zeit eschatologische Zeit ist, und lässt sich daher von der Aufmerksamkeit für die Zeitlichkeit leiten, die in der Tugend der Hoffnung impliziert ist, mit ihrer Ausrichtung auf eine erfüllte Zukunft, die im auferstandenen Leben gipfelt. Diese Interpretation der Schönheit der eschatologischen Zeit in ihrer größten Ausdehnung unterstreicht die Einsicht der Theologie der Ressourcen, dass die Gnade überall ist, während sie gleichzeitig würdigt, wie sich die gnadenhafte Schönheit der Zeit in der Vielfalt der zeitlichen Momente, der menschlichen Gemeinschaften und ganz besonders in der himmlischen Gemeinschaft der Heiligen manifestiert.