John Marshall Harlan: Großer Abweichler am Warren Court

Bewertung:   (4,8 von 5)

John Marshall Harlan: Großer Abweichler am Warren Court (E. Yarbrough Tinsley)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch bietet eine detaillierte und wissenschaftliche Biografie des Richters am Obersten Gerichtshof John Marshall Harlan, in der seine Beiträge und Grundsätze als Jurist untersucht werden. Der Autor, Tinsley Yarbrough, beleuchtet Harlans bemerkenswerte abweichende Meinungen und seine eher konservativen Standpunkte, doch der Schreibstil könnte für manche Leser eine Herausforderung darstellen.

Vorteile:

Das Buch bietet eine wertvolle und gründliche Untersuchung des Werdegangs von John Marshall Harlan und stellt seine Leistungen und bedeutenden Beiträge zur Rechtsprechung heraus. Es wird allen empfohlen, die sich für den Obersten Gerichtshof interessieren, und die Recherchen und Erkenntnisse des Autors werden gelobt. In der Biografie wird Harlans komplexer Charakter hervorgehoben, einschließlich seiner gelegentlichen Abweichungen von konservativen Positionen, was der Erzählung mehr Tiefe verleiht.

Nachteile:

Der Schreibstil wird als trocken und komplex beschrieben, was es manchmal schwierig macht, dem Buch aufgrund der langen und gewundenen Sätze zu folgen. Für manche Leser mag es schwierig sein, sich auf die Prosa einzulassen, was das Leseerlebnis insgesamt schmälern kann.

(basierend auf 3 Leserbewertungen)

Originaltitel:

John Marshall Harlan: Great Dissenter of the Warren Court

Inhalt des Buches:

Als David Souter von Präsident Bush für den Obersten Gerichtshof nominiert wurde, nannte er John Marshall Harlan als sein Vorbild. Das war eine interessante Wahl. Harlan, der von den Konservativen bewundert und von seinen liberalen Brüdern zutiefst respektiert wurde, war ein Mann, dessen "enorme Gelehrsamkeit", wie Richter William Brennan beklagte, nie vollständig anerkannt wurde. Darüber hinaus war er nach seinem Großvater, der ebenfalls John Marshall Harlan hieß, der zweite Harlan, der dem Gerichtshof angehörte. Doch während sein Großvater ein entschiedener Befürworter des Wiederaufbaus in einem konservativen Gericht war, entwickelte sich der jüngere Harlan zu einem Kritiker der liberalen Ausweitung der bürgerlichen Freiheiten durch den Warren Court.

In der ersten Biografie dieses bedeutenden, aber vernachlässigten Juristen schildert Tinsley Yarbrough nun detailliert Harlans Leben, von seiner privilegierten Kindheit bis zu seiner Pensionierung und seinem Tod. Yarbrough untersucht die Kräfte und Ereignisse, die die Rechtsprechung des Richters geprägt haben - sein frühes Leben und seine oft komplizierten familiären Beziehungen, seine Ausbildung in Princeton und Oxford, seine Arbeit als Staatsanwalt während der Prohibition, seine Aktivitäten für die Republikanische Partei, seinen Kriegsdienst in der Army Air Force und seine Jahre als einer der herausragenden Unternehmensanwälte des Landes (eine Karriere, die ihren Höhepunkt in der Verteidigung der Brüder du Pont in der massiven Kartellrechtsklage gegen DuPont-GM fand). Der Schwerpunkt des Buches liegt jedoch auf Harlans Jahren als Richter am Obersten Gerichtshof. Yarbrough verwebt Diskussionen über die Beziehungen des Richters zu seinen Brüdern, Angestellten und Mitarbeitern, eine Untersuchung von Harlans Rolle im Entscheidungsprozess am Gerichtshof und eine Analyse seiner Rechtsprechung. Der Ansatz des Richters bei der Verfassungsauslegung beruhte auf Präzedenzfällen, der Achtung der Regierungsgewalt und engen Entscheidungen, die eng an die Fakten des Falles gebunden waren; er akzeptierte jedoch auch ein sich entwickelndes, kreatives Modell der Verfassungskonstruktion, das weitreichende Auslegungen der Verfassungsrechte zuließ.

Yarbrough geht detailliert auf Harlans enge Beziehung zu Richter Frankfurter ein und zeigt, wie Harlan - trotz ihrer Freundschaft und Allianz - seine eigene Position sowohl persönlich als auch juristisch an den Gerichten Warren und Burger stark herausstellte. Und er untersucht den Inhalt und die Bedeutung seiner Meinungsverschiedenheiten in so berühmten Fällen wie Miranda und den Pentagon Papers.

Intensiv recherchiert, flüssig geschrieben und prägnant argumentiert, bietet Yarbroughs Biografie einen fesselnden Bericht über das Leben und die Karriere eines großen Dissidenten, der von seinen Bewunderern als "Anwalt des Anwalts" und "Richter des Richters" gefeiert wurde. Zu einer Zeit, in der der Oberste Gerichtshof begonnen hat, viele von Harlans Grundsätzen zu übernehmen, bietet diese Darstellung eine wesentliche Perspektive auf den Gerichtshof, die bürgerlichen Freiheiten und eine Schlüsselfigur in der Geschichte beider.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780195060904
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:1992
Seitenzahl:412

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)