Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung der sozialen Strukturen zur Zeit des Columbanus und liefert wertvolle Erkenntnisse für Sozialanthropologen und Psychologen. Es präsentiert eine detaillierte Analyse, wie neue soziale Formationen, insbesondere Klöster, in einer Zeit bedeutender Umwälzungen entstanden und sich anpassten, und wie diese Strukturen die heutige Gesellschaft prägen.
Vorteile:⬤ Eingehende Erforschung sozialer Strukturen
⬤ wertvoll für Anthropologen und Psychologen
⬤ bietet ein einzigartiges Verständnis sozialer Gruppendynamik
⬤ verbindet historische Ereignisse mit modernen gesellschaftlichen Themen
⬤ gut recherchiert und informativ.
Kann für allgemeine Leser zu spezialisiert sein; erfordert einen Hintergrund in Sozialanthropologie oder Psychologie, um die Einsichten voll zu würdigen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Jonas of Bobbio and the Legacy of Columbanus: Sanctity and Community in the Seventh Century
Jonas von Bobbio, der in der Mitte des siebten Jahrhunderts schrieb, war nicht nur ein bedeutender lateinischer Mönchsschriftsteller, sondern auch eine historische Persönlichkeit. Er wurde in der antiken römischen Stadt Susa in den italienischen Voralpen geboren und wurde Mönch in Bobbio, dem vom irischen Exilanten Columbanus gegründeten Kloster, kurz nach dessen Tod im Jahr 615.
Er wurde Archivar und persönlicher Assistent der aufeinanderfolgenden Äbte von Bobbio, reiste nach Rom, um das erste päpstliche Privileg der Immunität zu erlangen, und diente als Missionspriester in den nördlichen Grenzgebieten des fränkischen Königreichs. Den Rest seines Lebens verbrachte er im merowingischen Gallien als Abt der Doppelklostergemeinschaft von Marchiennes-Hamage, wo er sein Leben des Columbanus schrieb, eines der einflussreichsten Werke der frühmittelalterlichen Hagiografie. Dieses Buch, die erste größere Studie über Jonas von Bobbio, sein Corpus von drei Heiligenleben und die Columbanianer familia, untersucht die Entwicklung des Columbanus-Klosternetzwerks und seine Beziehung zu seinem Gründer.
Das Leben des Columbanus wurde nach einer Krisenzeit innerhalb der Columbanian familia geschrieben, und als Reaktion auf diese Krise beauftragte die Gemeinschaft von Bobbio in der Lombardei Jonas mit der Abfassung des Werks. Alexander O'Hara stellt das Leben des Columbanus als eine subtile und kluge Kritik an den Veränderungen und Krisen dar, die seit dem Tod des Columbanus in den Klostergemeinschaften stattgefunden haben.
Sie betrachtet das Leben von Jonas auch als Spiegel vieler der sich verändernden politischen, kulturellen und religiösen Umstände des siebten Jahrhunderts und seine Schriften als maßgeblich für die Gestaltung neuer Konzepte von Heiligkeit und Gemeinschaft. Das Ergebnis der Studie ist eine einzigartige Perspektive auf das frühmittelalterliche Zeitalter der Heiligen und die monastische und politische Welt des merowingischen Galliens und des langobardischen Italiens im siebten Jahrhundert.