Bewertung:

John Bishops „Joyce's Book of the Dark“ ist eine umfassende Analyse von Finnegans Wake, die aufschlussreiche Interpretationen durch die Brille von Schlaf und Träumen liefert. Das Buch ist gut illustriert und umfangreich recherchiert und richtet sich sowohl an Wissenschaftler als auch an engagierte Joyce-Leser. Aufgrund der dichten Prosa und der Fokussierung auf eine einzige These, die andere Themen und Aspekte von Joyce' Werk übersehen lässt, ist es jedoch für Neueinsteiger nicht zu empfehlen.
Vorteile:⬤ Tiefe Einblicke in die Themen Schlaf und Träume in Finnegans Wake, die eine einzigartige Interpretation bieten.
⬤ Umfangreiche und reichhaltige Illustrationen, darunter Diagramme und etymologische Tabellen.
⬤ Umfassende Wissenschaft mit strenger Analyse, die es zu einer wertvollen Quelle für ernsthafte Leser macht.
⬤ Fesselnder und humorvoller Schreibstil, der es trotz seiner Komplexität unterhaltsam macht.
⬤ Nicht für Anfänger geeignet; setzt ein hohes Maß an Vertrautheit mit Finnegans Wake voraus.
⬤ Der Text kann dicht und anspruchsvoll sein, oft mit vielen direkten Zitaten aus dem Text verwoben, was die Lesbarkeit erschwert.
⬤ Die Konzentration auf eine bestimmte Interpretation kann andere wichtige Themen und Figuren des Werks vernachlässigen.
⬤ Einige Leser empfanden bestimmte Abschnitte als repetitiv oder nicht gut strukturiert, was das Gesamterlebnis beeinträchtigen könnte.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Joyce's Book of the Dark, 1: Finnegans Wake
Obwohl sie anonym sind, haben Sprichwörter eine große Aussagekraft, und Politiker von der Antike bis zur Neuzeit haben sie in ihrer Rhetorik wirkungsvoll eingesetzt. Wolfgang Mieder, der führende Experte für politische Sprichwörter im zwanzigsten Jahrhundert, liefert den Beweis für die Macht dieser geliehenen Weisheiten, die jedem Herrn und jedem Zweck dienen können, zum Guten oder zum Schlechten.
Mieder hebt zunächst Adolf Hitlers Mein Kampf hervor, in dem der Führer Sprichwörter verwendete, um die tödlichen Ziele des Nationalsozialismus zu propagieren. Der Rhetorik Hitlers wird die von Winston Churchill gegenübergestellt, der, wie Mieder zeigt, mit Sprichwörtern so begabt war wie kein anderer Führer dieses Jahrhunderts. Es folgt Amerika und Harry S. Truman, der mit seinem sprichwörtlich einfachen Englisch das Vertrauen des Volkes gewann.
Auch die Politik des Kalten Krieges machte reichlich Gebrauch von Sprichwörtern, was Mieder anhand von Cartoons und Karikaturen aus dieser Zeit illustriert. Er geht auch dem Ursprung, der Geschichte, der Bedeutung und der Verwendung zweier sprichwörtlicher Verunglimpfungen nach, die sich zum einen gegen die amerikanischen Ureinwohner ("The only good Indian is a dead Indian") und zum anderen gegen die asiatischen Amerikaner ("No tickee, no washee") richten.
Die Politik der Sprichwörter bietet einen historischen Überblick, zeigt aber auch, dass immer wieder neue Sprichwörter geprägt und in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen werden, und dass alte Sprichwörter aktualisiert werden, um modernen Situationen gerecht zu werden. Mieder zeigt an lebendigen und lehrreichen Beispielen, wie jeder, ob auf der politischen Tribüne oder auf der Veranda, die vermeintliche Weisheit von Sprichwörtern nutzen kann, um seine Meinung und sein Handeln zu rechtfertigen. Indem es den Gebrauch und die Funktion des Sprichworts in der politischen Rhetorik aufzeigt, macht dieses Buch den Leser auf die Möglichkeiten und Gefahren sowie die Aussagekraft dieser gar nicht so wunderlichen Redensarten aufmerksam.".