
Jews and Christians - Parting Ways in the First Two Centuries Ce?: Reflections on the Gains and Losses of a Model
Der vorliegende Band geht auf eine Tagung zurück, die im Oktober 2019 an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen eines gemeinsamen Projekts der Australian Catholic University, der Katholieke Universiteit Leuven und der Humboldt-Universität zu Berlin stattfand. Ziel ist es, die Beziehungen zwischen „Juden“ und „Christen“ in den ersten beiden Jahrhunderten n.
Chr. vor dem Hintergrund neuerer Debatten zu diskutieren, die das Bild der „Trennung der Wege“ zur Beschreibung der Beziehungen zwischen Judentum und Christentum in der Antike in Frage stellen. Ein Einwand gegen diese Metapher lautet, dass sie die Unterschiede auf Kosten der Gemeinsamkeiten hervorhebt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass dieses Bild aus einer späteren Perspektive auf historische Entwicklungen blickt, die mit einer solchen Metapher kaum zu erfassen sind. Es ist wahrscheinlicher, dass die Unterschiede zwischen Juden, Christen, Judenchristen, christlichen Juden usw.
unschärfer sind, als es das Bild der „Trennung der Wege“ zulässt. Im Lichte dieser Überlegungen erörtern die Beiträge dieses Bandes die Stichhaltigkeit des Modells der „Trennung der Wege“ mit Blick auf prominente frühchristliche Autoren und Orte und schlagen geeignetere Metaphern zur Beschreibung der Beziehungen zwischen Juden und Christen in der Frühzeit vor.