Bewertung:

Das Buch 'Jewish History: A Very Short Introduction“ von David Myers bietet einen prägnanten Überblick über die jüdische Geschichte und beleuchtet Themen wie Identität, Antisemitismus und die Anpassungsfähigkeit des jüdischen Volkes. Während viele Leser den ansprechenden Schreibstil und den informativen Inhalt zu schätzen wissen, sind andere der Meinung, dass das Buch zu kurz und unorganisiert ist und es ihm an Tiefe und Kontext fehlt.
Vorteile:⬤ Schönes Coverdesign.
⬤ Ausgezeichneter und fesselnder Text.
⬤ Aufschlussreicher Inhalt mit Schwerpunkt auf unterschiedlichen jüdischen Erfahrungen.
⬤ Nützlich zum schnellen Nachschlagen und als Überblick, besonders für Reisende.
⬤ Gut dokumentiert mit einer guten Bibliographie für weiterführende Literatur.
⬤ Zu kurz und zu wenig tiefgründig für eine umfassende Geschichte.
⬤ Schlechte Gliederung der Kapitel mit sich wiederholendem Material und Unklarheiten in einigen Bereichen.
⬤ Die kleine Schriftgröße kann für manche Leser schwierig sein.
⬤ Es fehlen wichtige historische Persönlichkeiten und Ereignisse wie Roosevelts Antisemitismus.
⬤ Einige Leser hatten den Eindruck, dass das Buch mehr in Richtung Philosophie als in Richtung konkreter Geschichte geht.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Jewish History: A Very Short Introduction: A Very Short Introduction
Wie haben die Juden überlebt? Jahrtausendelang haben sie allen Widrigkeiten getrotzt und die Mühen des Exils, der Verfolgung und der immer wiederkehrenden Pläne zu ihrer Vernichtung überwunden. Viele haben versucht, diesen einzigartigen Erfolg als Ergebnis göttlicher Intervention zu erklären. In diesem fesselnden Buch zeichnet David N. Myers den langen Weg der Juden durch die Geschichte nach. Gleichzeitig verweist er auf zwei unwahrscheinliche - und ausgesprochen diesseitige - Faktoren, die das Überleben der Juden erklären: Antisemitismus und Assimilation. Diese beiden Faktoren, die normalerweise als große Gefahren angesehen werden, haben in ständiger Wechselwirkung miteinander das Überleben der Juden ermöglicht. Zu jeder Zeit in ihrer Geschichte, nicht nur in der Neuzeit, haben sich die Juden an neue Umgebungen, Kulturen, Sprachen und soziale Normen angepasst. Diese reichhaltigen Begegnungen mit den Gastgesellschaften haben die kulturellen Muskeln der Juden trainiert und eine Verkümmerung verhindert, die eingetreten wäre, wenn sie nicht so intensiv mit der nichtjüdischen Welt interagiert hätten. Es ist durch diese.
Begegnungen - und zwar durch einen Prozess der Assimilation - entwickelten die Juden unterschiedliche lokale Bräuche, sprachen viele verschiedene Sprachen und pflegten vielfältige musikalische, kulinarische und intellektuelle Traditionen.
Ungehemmt hätte die ausgeprägte Fähigkeit der Juden, von den umliegenden Kulturen zu absorbieren, zu ihrem Verschwinden führen können. Doch der Weg zu einer vollständigen und ungezügelten Assimilation wurde durch die fast ständige Präsenz von Judenhass aufgehalten. Antijüdische Äußerungen und Handlungen haben Juden im Laufe der Geschichte regelmäßig begleitet. Ein Teil des ironischen Erfolgs des Antisemitismus ist seine Formbarkeit, sein Talent, neue Formen anzunehmen und den Juden in verschiedenen und oft widersprüchlichen Bildern darzustellen - zum Beispiel gleichzeitig als Erzkapitalist und revolutionärer Kommunist. Der Antisemitismus diente nicht nur dazu, eine weitere Assimilierung zu verhindern, sondern bekräftigte auf paradoxe Weise das Gefühl des Juden, sich von der Aufnahmegesellschaft zu unterscheiden. So trugen Assimilation und Antisemitismus (zumindest bis zu einer gewissen Grenze) gemeinsam zum Überleben der Juden als hochgradig anpassungsfähige und dennoch eigenständige Gruppe bei.