Bewertung:

Das Buch „Jewish Messiahs in a Christian Empire“ von Martha Himmelfarb bietet eine eingehende Analyse des Sefer Zerubbabel und seiner Bedeutung für die jüdischen messianischen Hoffnungen während des Mittelalters. Sie erforscht einzigartige Aspekte des Textes, seinen historischen Kontext und seinen Einfluss auf den späteren jüdischen Messianismus. Während viele die Behandlung eines komplexen Themas in diesem Buch faszinierend finden, wird die spezialisierte Natur des Buches vielleicht nicht alle Leser ansprechen, insbesondere diejenigen, die mit biblischen oder jüdischen Studien nicht vertraut sind.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, klar und bietet eine vernünftige Argumentation. Es bietet eine detaillierte und faszinierende Erforschung eines einzigartigen Themas und ist die erste Monographie, die dem Sefer Zerubbabel gewidmet ist. Es füllt eine bedeutende Lücke in der wissenschaftlichen Literatur über den jüdischen Messianismus und seine Beziehung zum Christentum.
Nachteile:Das Buch könnte für ein breiteres Publikum zu spezialisiert sein, da es von den Lesern ein besonderes Interesse am Sefer Zerubbabel oder der jüdischen Apokalyptik verlangt. Die Komplexität des Buches könnte den Einstieg in das Thema erschweren, so dass es für allgemeine Leser weniger interessant sein könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Jewish Messiahs in a Christian Empire: A History of the Book of Zerubbabel
Das hebräische Werk Sefer Zerubbabel (Buch des Zerubbabel) aus dem siebten Jahrhundert n. Chr., das in der Zeit des Konflikts zwischen Persien und dem Byzantinischen Reich um die Kontrolle über Palästina verfasst wurde, ist die erste vollwertige messianische Erzählung in der jüdischen Literatur. Martha Himmelfarb bietet eine umfassende Analyse dieses reichhaltigen, aber wenig untersuchten Textes und beleuchtet seine besonderen literarischen Merkmale und das komplexe Umfeld, in dem er entstanden ist.
Das Sefer Zerubbabel stellt sich selbst als eine Engelsoffenbarung über das Ende der Zeiten an Zerubbabel, einen biblischen Führer des sechsten Jahrhunderts v. Chr., dar und erzählt eine Geschichte von zwei Messiassen, die, wie Himmelfarb zeigt, in späteren jüdischen Erzählungen eine wichtige Rolle spielen. Der erste Messias, ein Nachkomme Josephs, stirbt im Kampf gegen Armilos, den Sohn Satans, der das byzantinische Reich verkörpert. Ihm folgt ein Messias, der von David abstammt und dem leidenden Knecht des Jesaja nachempfunden ist, der ihn wieder zum Leben erweckt und über Armilos triumphiert. Auch die Mutter des davidischen Messias tritt in dem Werk als Kriegerin auf.
Himmelfarb stellt das Sefer Zerubbabel in den doppelten Kontext der früheren jüdischen Eschatologie und des byzantinischen Christentums. Die Rolle der Mutter des Messias spiegelt zum Beispiel die byzantinische Vorstellung von der Jungfrau Maria als Beschützerin Konstantinopels wider. Andererseits teilt das Sefer Zerubbabel die Traditionen über die Messiasse mit der rabbinischen Literatur. Doch während die Rabbiner diesen Traditionen ambivalent gegenüberstehen, nimmt Sefer Zerubbabel sie mit Begeisterung auf.