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Jewish Life in Medieval Spain: A New History
Jüdisches Leben im mittelalterlichen Spanien ist eine detaillierte Untersuchung der jüdischen Erfahrung im mittelalterlichen Spanien von den Anfängen der sephardischen Gesellschaft im neunten Jahrhundert bis zur Vertreibung von 1492.
Ein wichtiger Beitrag des Buches ist die Integration des Aufstiegs und Niedergangs des jüdischen Lebens im muslimischen al-Andalus in die Geschichte der Juden im christlichen Spanien des Mittelalters. Es zeichnet den Zusammenbruch des jüdischen Lebens im muslimischen Spanien, die Auswanderung des andalusischen Judentums in die Länder der christlichen Iberia und das lange und schwierige Zusammentreffen dieser beiden unterschiedlichen jüdischen Subkulturen nach.
Mit dem Schwerpunkt auf den internen Entwicklungen der jüdischen Gesellschaft bietet es eine Erzählung der jüdischen Geschichte von innen nach außen und bringt die verschiedenen Spaltungen und Rivalitäten innerhalb der jüdischen Gemeinschaft ans Licht. Dieser Ansatz wiederum ermöglicht ein tieferes Verständnis der komplexen Beziehungen zwischen den spanischen Juden und ihren muslimischen und christlichen Nachbarn. Jonathan Rays originelle Perspektive auf die jüdische Erfahrung ist besonders aufschlussreich, wenn man die groß angelegten antijüdischen Unruhen von 1391 betrachtet.
Die Kombination aus Gewalt und Massenkonvertierung der Juden veränderte unwiderruflich die Dynamik der interreligiösen Beziehungen und auch die der jüdischen Gemeinschaft selbst. Doch selbst nach diesen tragischen Ereignissen blühten die Juden in Spanien weiter auf und pflegten eine Kultur, die sie ins Exil mitnahmen und die die Erinnerung an das jüdische Spanien über Jahrhunderte hinweg bewahren sollte.