Bewertung:

Das Buch „Jung und trotzig in Teheran“ von Dr. Khosravi bietet eine eingehende Analyse der modernen iranischen Gesellschaft, wobei der Schwerpunkt auf den Spannungen zwischen den Generationen, den Auswirkungen historischer Ereignisse auf die Jugend und den gegensätzlichen Identitäten in Teheran liegt. Das Buch ist gut recherchiert und vermischt persönliche Anekdoten mit sachlichen Informationen. Viele Leser fanden es aufschlussreich und wichtig für das Verständnis der iranischen Kultur, während einige es als wichtige akademische Quelle bezeichneten.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, verlässlich und vermittelt ein differenziertes Verständnis der iranischen Gesellschaft. Es bietet eine Mischung aus persönlichen Interviews und historischen Fakten und macht so komplexe Themen zugänglich. Die Leser fanden es augenöffnend und eine wertvolle Quelle sowohl für akademisches als auch persönliches Wissen. Es behandelt wichtige Themen wie Identität, Unterdrückung und Jugendkultur im Iran.
Nachteile:Manche Leser könnten das Buch als zu akademisch oder zu dicht empfinden. Einige Rezensionen deuten darauf hin, dass das Buch zwar informativ ist, aber vielleicht nicht alle Leser gleichermaßen anspricht, wie eine eher neutrale „Drei-Sterne“-Bewertung zeigt.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Young and Defiant in Tehran
Mit mehr als der Hälfte seiner Bevölkerung unter zwanzig Jahren ist der Iran eine der jugendlichsten Nationen der Welt. Der iranische Staat charakterisiert seine junge Bevölkerung auf zweierlei Weise: als homogene Masse, "eine Armee von zwanzig Millionen", die sich der Revolution verschrieben hat, und als entfremdete, unauthentische, verwestlichte Konsumenten, die eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen.
Das islamische Regime hat sich vor allem darauf konzentriert, die iranische Jugend vor moralischen Gefahren zu schützen und zu verhindern, dass sie ein Einfallstor für die kulturelle Invasion aus dem Westen darstellt. Die iranischen Behörden bringen ihre Besorgnis durch Kampagnen zum Ausdruck, die auf die junge Generation und ihren Lebensstil abzielen und zur Kriminalisierung vieler Verhaltensweisen geführt haben, die die Jugendkultur ausmachen. In dieser Ethnografie der zeitgenössischen Jugendkultur in Irans Hauptstadt untersucht Shahram Khosravi, wie junge Teheraner im Kampf um das Recht auf Selbstdarstellung um ihre Identität ringen.
Khosravi nimmt die Zwänge, mit denen die iranische Jugend konfrontiert ist, und die Art und Weise, wie transnationale kulturelle Einflüsse eindringen und gedeihen, genau unter die Lupe. Anhand von Versammlungsorten wie Einkaufszentren und Cafés untersucht Khosravi die alltäglichen Praktiken, mit denen junge Teheraner ihren Widerstand gegen die offizielle Kultur und die elterliche Dominanz demonstrieren.
Khosravi argumentiert, dass diese alternativen Räume nicht nur Orte der Opposition sind, sondern auch als kreative Zentren für den Ausdruck und vor allem für die Fantasie dienen. Seine Analyse zeigt, welche transformative Kraft diese Räume haben und wie sie es jungen Iranern ermöglichen, ihre eigene Kultur sowie individuelle und generationenübergreifende Identitäten zu entwickeln.
Der Text wird durch Beispiele aus Literatur und Kino sowie durch lebendige Berichte aus der Feldforschung des Autors bereichert.