Kalish Memorial Book
Kalisch war die erste Stadt in Polen, in der eine jüdische Gemeinde gegründet wurde, und ihre Wurzeln reichen tief. Die Juden lebten bereits 1139 in der Stadt, und die erste Synagoge wurde 1358 von König Kasimir III. genehmigt. Im Laufe der Jahrhunderte war das Leben sehr turbulent. Es gab Brände, Epidemien, Kriege und Invasionen, aber bis zum Zweiten Weltkrieg gelang es der Gemeinde immer wieder, sich zu erholen.
In der Anfangszeit arbeiteten die Juden im Handwerk und wurden Schneider und Metzger, und als die Kirche ihren Mitgliedern verbot, Geld gegen Zinsen zu verleihen, wurden die Juden zu Bankiers und Gläubigern. Zwischen 1655 und 1660 fielen die Schweden in Polen ein, und 1706 eroberten die Schweden Kalisch und brannten einen großen Teil der Stadt nieder.
Zwischen 1793 und 1806 stand Kalisch unter der Herrschaft von Preußen. Die jüdische Bevölkerung zählte etwa 2100 Einwohner, und bis 1857 wuchs die Zahl auf 4.300 an. Kalish wurde durch seine Textil- und Spitzenindustrie bekannt, und 1908 befanden sich zweiunddreißig Fabriken in jüdischem Besitz. Kalish hatte ein sehr aktives rabbinisches Leben und die Chassidim von Gur und Kotsk ließen sich dort nieder.
Im Jahr 1939 führte der Judenrat eine Volkszählung durch, bei der etwa 18 000 Juden in Kalisch gezählt wurden. Die Juden wurden in ein Ghetto umgesiedelt, und am Ende des Jahres lebten dort nur noch 600. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die wenigen Überlebenden, die zurückkehrten, von den Polen schikaniert und ermordet, und nach und nach verließen alle Juden die Stadt, vor allem nach Israel und in die Vereinigten Staaten.
| ISBN: | 9781954176096 |
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| Einband: | Hardcover |
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