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Capitalism, Socialism, Ecology
In diesem wichtigen neuen Buch erweitert Andre Gorz die politischen Implikationen seiner vorausschauenden und einflussreichen Werke Paths to Paradise und Critique of Economic Reason. Vor dem Hintergrund der technologischen Entwicklungen, die das Wesen der Arbeit und die Struktur der Arbeitskräfte verändert haben, untersucht Gorz die neuen politischen Agenden, mit denen sowohl die Linke als auch die Rechte konfrontiert sind.
Die Rechte, die zwischen den Forderungen des Kapitals und den "traditionellen Werten" ihrer Anhänger hin- und hergerissen ist, kann nur Scheinlösungen anbieten, während die Linke entweder vor diesen kapituliert oder sich von regressiven, "fundamentalistischen" Projekten verleiten lässt, die für komplexe moderne Gesellschaften ungeeignet sind. Indem er die ernsten Risiken einer dualen Gesellschaft identifiziert, in der eine hyperaktive Minderheit von Vollzeitbeschäftigten einer schweigenden Mehrheit gegenübersteht, die bestenfalls prekär beschäftigt ist, schlägt Gorz eine neue Definition eines sozialen Schlüsselkonflikts innerhalb der westlichen Gesellschaften vor, der sich auf die Verteilung der Arbeit und die Form und den Inhalt der arbeitsfreien Zeit bezieht.
Unter Berücksichtigung der sich wandelnden kulturellen Einstellungen zur Arbeit überprüft er das historische Projekt des Sozialismus, das seiner Ansicht nach immer darin bestand, die Regeln und Grenzen festzulegen, innerhalb derer die wirtschaftliche Raitonalität funktionieren kann, und nicht darin, ein staatsähnliches, produktivistisches Gegensystem zu schaffen. Vor allem aber bietet er eine wichtige neue Perspektive für die Linke, deren Ziel seiner Ansicht nach darin bestehen muss, die Sphäre der autonomen menschlichen Aktivität zu erweitern und die Möglichkeiten der individuellen Selbstverwirklichung zu verbessern.