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Maps for Migrants and Ghosts
Sprache als Schlüssel und Karte zu verlorenen Orten, Menschen und Geschichten
Für Einwanderer und Migranten sind die Wunden der Kolonisierung, der Vertreibung und des Exils noch nicht verheilt. Die Dichterin Luisa A. Igloria überquert Ozeane und Generationen, von ihrem Elternhaus in Baguio City auf den Philippinen bis zu ihrem Einwandererhaus in Virginia, und zeigt, wie selbst unsere persönlichsten und intimsten Erfahrungen mit der größeren kollektiven Geschichte verbunden sind, die uns vorausging.
In diesem Gedichtband führt Igloria persönliche und familiäre Geschichten zusammen, sinniert über das Wachsen und Vergehen des Familienglücks und erinnert uns daran, wie die Einwanderung Veränderungen notwendig macht und erzwingt. Die Sprecherin ist gleichzeitig in zwei verschiedenen Welten zu Hause und vertrieben, sie lebt in der Vergangenheit und in der Gegenwart, und die Rückkehr zu ihren Ursprüngen ist mit Enttäuschung, Vertrautheit und Entfremdung behaftet.
Die Sprache dient als Schlüssel und Landkarte zu den Orten und Menschen, die verloren gegangen sind. In dieser Sammlung werden Erinnerungen, Begegnungen, Porträts und Vignetten, vertraute und fremde, zu einer individuellen Geschichte und einer gemeinsamen kollektiven Geschichte gefaltet - der Geist eines Großvaters, der sich hartnäckig weigert, aus dem Regen hereinzukommen, eine ältere Mutter, die beiläufig YOLO ins Gespräch wirft, und die Sprecherin, die ihr Elternhaus zum zweiten Mal verlässt.
Die Gedichte in dieser Sammlung entspringen einer tiefen Sehnsucht nach dem Ort, nach der Vergangenheit, nach dem Selbst, das wir einmal waren, bevor wir dorthin reisten, wo wir jetzt sind, bevor wir zu dem wurden, was wir jetzt sind. Maps for Migrants and Ghosts ist eine beeindruckende Ergänzung zu den Arbeiten von Dichterinnen mit Migrationshintergrund, die sich mit ihrer Diaspora beschäftigen, und enthüllt eine Traumlandschaft am Rande dieser Welt, die sich immer bewegt und nicht bewegt, sich verändert und nicht verändert.