Bewertung:

Das Buch untersucht postkoloniale Themen in Jamaika und konzentriert sich auf die Identitätskrise einer jungen Jamaikanerin vor dem Hintergrund von Klasse, Ethnie und politischen Unruhen von den 1950er bis zu den 1980er Jahren. Das Buch wird für seine reichhaltigen Metaphern und anschaulichen Darstellungen der sozioökonomischen Ungleichheiten gelobt, aber auch für seine komplexe Struktur und seinen Tonfall kritisiert.
Vorteile:Das Buch ist reich an Metaphern und lebendigen Beschreibungen und befasst sich mit tiefgreifenden Themen wie Ethnie, Klasse und Identität. Es bietet wertvolle Einblicke für Leser, die sich für postkoloniale Literatur interessieren, und stellt die Kluft zwischen Arm und Reich in der jamaikanischen Gesellschaft eindringlich dar.
Nachteile:Die nichtlineare Erzählung und die komplexe Symbolik können verwirrend sein und machen das Buch für manche zu einer Herausforderung. Einige Leser fanden es langweilig oder empfanden den Tonfall als unglücklich, was darauf hindeutet, dass es eine Gruppendiskussion erfordert, um es vollständig zu verstehen.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
No Telephone to Heaven
Ein brillanter jamaikanisch-amerikanischer Schriftsteller greift die Themen Kolonialismus, Rasse, Mythos und politisches Erwachen anhand der Erfahrungen einer hellhäutigen Frau namens Clare Savage auf. Die Geschichte ist eine Entdeckungsreise, bei der Clare verschiedene Schauplätze durchläuft - Jamaika, England, Amerika - und Menschen begegnet, die ihre Suche nach ihrem Platz und ihrem Selbst beeinflussen.
Die Struktur von No Telephone to Heaven verbindet Naturalismus und Lyrik, durchquert Raum und Zeit, Traum und Wirklichkeit, Mythos und Geschichte und spiegelt die Fragmentierung der Protagonistin wider, die dennoch nach Ganzheit und Verbindung sucht. In diesem poetischen Roman gibt es mehrere Ebenen: die Welt, der Clare begegnet, und eine Welt, derer sie sich erst allmählich bewusst wird - eine Welt der extremen Armut, das wahre Jamaika, nicht das Jamaika der Mittelschicht, nicht das Jamaika der Touristen. Und Jamaika - fast eine Figur in diesem Buch - wird in einer außergewöhnlichen Schönheit beschrieben, die mit einer tiefen menschlichen Tragödie koexistiert.
Die Gewalt, die aus extremer Unterdrückung entsteht, die gespaltene Loyalität einer kolonisierten Person, die sexuelle Spaltung und die Spaltung einer Person, die weder weiß noch schwarz ist - all das sind Wahrheiten, denen sich Clare stellen muss. Über allen Themen in diesem außergewöhnlich guten Roman steht das Bedürfnis, ganz zu werden, und die Entscheidungen und der Mut, die erforderlich sind, um diese Ganzheit zu erreichen.