Bewertung:

In den Rezensionen wird „Kin“ von Miljenko Jergović als ein tiefgründiges und meisterhaftes Werk hervorgehoben, das Familiengeschichten und individuelle Geschichten in einer nichtlinearen Erzählung miteinander verwebt. Während der literarische Inhalt für seine emotionale Tiefe und Komplexität gelobt wird, wird die Gestaltung des Buches für seine unhandlichen Abmessungen und die schlechte Qualität des Einbands kritisiert, die es schwierig machen, es zu handhaben und zu lesen.
Vorteile:⬤ Meisterhafte Erzählung mit kompliziertem Geflecht von Familiengeschichten.
⬤ Tiefe emotionale Resonanz und Reflexionen über Zeit und Erinnerung.
⬤ Wunderschön geschriebene Passagen, die starke Bilder hervorrufen.
⬤ Ungünstige Buchabmessungen, die das Stapeln und Tragen erschweren.
⬤ Schweres Gewicht führt zu Unbehagen beim Lesen.
⬤ Anfälligkeit des Einbands, auseinanderzubrechen.
⬤ Das Fehlen eines Stammbaums im Buch erschwert das Verständnis der Beziehungen zwischen den Figuren.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Kin ist ein schillerndes Familienepos von einem der angesehensten kroatischen Schriftsteller.
Jahrhundert umspannt, blickt Miljenko Jergovic in die staubigen Ecken der Vergangenheit seiner Familie und beleuchtet sie mit zärtlicher, poetischer Präzision. Gewöhnliche, vergessene Gegenstände - die Imkertagebücher des Großvaters, ein rostiges Benzolfeuerzeug, ein von der Armee ausgegebener Regenmantel - werden zu den Linsen, durch die Jergovic die Freuden und Sorgen einer Familie untersucht, die ein Jahrhundert des Krieges durchlebt hat.
Das Werk ist letztlich eine Ode an Jugoslawien - Jergovic sieht sein Land durch die Verwüstungen des Ersten Weltkriegs, des Zweiten, des Kalten und dann des Bosnienkriegs in den 90er Jahren; durch seine wechselnden Straßennamen und Grenzen, die wechselnden Jahreszeiten, durch seine sozialen Rituale auf Friedhöfen, Opern, Hochzeiten und Märkten - und gibt all dies in liebevollen, lebendigen Details wieder. Ein Porträt einer Epoche.