Bewertung:

Das Buch liefert eine überzeugende Analyse der Kindererziehung aus wirtschaftlicher Sicht und vertritt die Auffassung, dass Kindererziehung eher als Investition in Humankapital denn als Konsumprozess betrachtet werden sollte. Es kritisiert die bestehenden Wirtschaftsmodelle für ihre Unzulänglichkeiten bei der Berücksichtigung des wirtschaftlichen Wertes der Kindererziehung und fordert Reformen in der Familienpolitik, um Eltern und Kinder gleichermaßen besser zu unterstützen.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und präsentiert eine neue Perspektive auf die Ökonomie der Kindererziehung. Es zeigt Mängel in den derzeitigen Wirtschaftsmodellen und politischen Ansätzen auf und plädiert für eine Neubewertung der Art und Weise, wie die Kindererziehung in wirtschaftliche Analysen einbezogen wird. Das Buch ist sehr empfehlenswert für alle, die sich für Mikroökonomie, Sozialpolitik und Familienfragen interessieren.
Nachteile:In einigen Rezensionen wurde darauf hingewiesen, dass das Buch möglicherweise zu viel Zeit auf das Thema Kinder verwendet, was von breiteren wirtschaftlichen Diskussionen ablenken könnte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Valuing Children: Rethinking the Economics of the Family
Nancy Folbre stellt die herkömmliche Annahme der Ökonomen in Frage, dass Eltern Kinder aus demselben Grund haben wie Haustiere - in erster Linie aus Freude an deren Gesellschaft. Kinder werden die Arbeitskräfte und Steuerzahler der nächsten Generation, und „Investitionen“ in sie zahlen sich für andere Wirtschaftsteilnehmer in erheblichem Maße aus.
Dennoch tragen die Eltern, insbesondere die Mütter, den größten Teil der Kosten. Der hohe Preis der Kindererziehung treibt viele Familien in die Armut, was oft negative Folgen für die Kinder selbst hat.
Eltern investieren nicht nur Geld, sondern auch Zeit in ihre Kinder. Die meisten Schätzungen der „Kosten“ von Kindern lassen jedoch den Wert dieser Zeit außer Acht. Folbre liefert eine verblüffend hohe, aber durchaus glaubwürdige Schätzung des Wertes der elterlichen Zeit pro Kind, indem sie fragt, was es kosten würde, einen vergleichbaren Ersatz für diese Zeit zu kaufen.
Sie betont auch die Notwendigkeit, die öffentlichen Ausgaben für Kinder über den gesamten Lebenszyklus hinweg besser zu erfassen, und beschreibt die Notwendigkeit, die Struktur und Logik des Wohlfahrtsstaates selbst zu überdenken. Eine neue institutionelle Struktur könnte ein kooperativeres, nachhaltigeres und effizienteres Engagement für die nächste Generation fördern.