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Classical Music and Postmodern Knowledge
Ein führender Kulturtheoretiker und Musikwissenschaftler eröffnet neue Möglichkeiten für das Verständnis der westlichen Mainstream-Kunstmusik - der "klassischen" Musik, die zwischen dem 18. und dem frühen 20. Jahrhundert komponiert wurde und die für viele sowohl ihr Prestige als auch ihren Reiz verliert. Wenn diese Musik esoterisch betrachtet wird, losgelöst von den Interessen der realen Welt, klingt sie zunehmend eher ausweichend als transzendent. Lawrence Kramer zeigt nun, wie klassische Musik eine neue Bedeutung und ein neues Leben erlangen kann, wenn man sich ihr von einem postmodernen Standpunkt aus nähert.
Kramer zeigt die musikalischen Implikationen der zeitgenössischen Bemühungen auf, Vernunft, Sprache und Subjektivität eher in Bezug auf konkrete menschliche Aktivitäten als auf universelle Prinzipien zu verstehen. Indem er das in seinem früheren Buch Music as Cultural Practice begonnene Überdenken des musikalischen Ausdrucks ausweitet, betrachtet er Musik nicht nur als ein Objekt, das zur ästhetischen Rezeption einlädt, sondern auch als eine Aktivität, die die persönliche, soziale und kulturelle Identität ihrer Hörer entscheidend prägt.
In einer für Laien verständlichen, aber für Spezialisten informativen Sprache liefert Kramer eine originelle Darstellung des postmodernen Ethos, erklärt dessen Beziehung zur Musik und untersucht diese Beziehung anhand einer Reihe von Fallstudien, die von Haydn und Mendelssohn bis zu Ives und Ravel reichen.