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Minor Aesthetics: The Photographic Work of Marcel Marien
Marcel Marien (1920-1993) war eine Schlüsselfigur des belgischen Nachkriegssurrealismus.
Er ist weithin bekannt für sein bahnbrechendes Werk über den belgischen Surrealismus und seine Zusammenarbeit mit späteren Situationisten wie Guy-Ernest Debord in seiner Zeitschrift Les L vres nues. Dennoch sind Mariens Texte, Collagen, Fotografien, Filme und Kunstobjekte bisher kaum erforscht worden.
Dies ist der erste Band, der sich mit Mariens fotografischem Werk beschäftigt. Mieke Bleyen verbindet die Collage- und Fotopraktiken Mariens mit seinem Gesamtwerk, insbesondere mit seiner Archiv- und Redaktionstätigkeit. Durch die Anwendung des Konzepts des Minderjährigen von Gilles Deleuze und Felix Guattari schlägt dieses Buch eine alternative Lesart der Anti-Ästhetik des Künstlers vor und konzentriert sich auf die affektive Bandbreite seines Werks.
Die Figur Marien dient auch als Fallstudie, die neue Perspektiven auf das Verhältnis des belgischen Surrealismus zum Mainstream-Surrealismus und die Rolle der Fotografie innerhalb der Bewegung eröffnet. Darüber hinaus übt dieser Band Kritik an der in der Kunstgeschichte vorherrschenden Auffassung von Zeit als linearem Verlauf und argumentiert stattdessen für verdrehte und erweiterte Zeitlichkeiten im Fall von Marcel Marien.