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Little Bones
(Hamilton, Ontario, 1953).
Ein neunjähriger Junge kommt durch die Hand eines Soziopathen auf grausame Weise zu Tode; seine kleine Leiche wird in einem bald abgedichteten Kohlenschacht eines Mietshauses versteckt, wo sie zwei Jahrzehnte lang liegt. Die Überreste, die 1974 von Bauarbeitern beim Verlegen eines Rohrs entdeckt werden, sorgen für Aufsehen; die Tatsache, dass zehn kleine Knochen fehlen, sorgt für weitere Spekulationen. Doch das Interesse an dem ungeklärten Fall schwindet schnell - außer in der Fantasie eines tragisch einsamen Jungen namens Scott Campbell, der in dem traurigen Gebäude wohnt und (gleichermaßen) unter nicht diagnostiziertem selektiven Mutismus und der schrecklichen Vernachlässigung durch seine psychisch kranke Mutter leidet. Im Heizungsraum des Gebäudes lernt Scotty seinen einzigen Freund kennen: den verspielten, kohlschwarzen Schatten eines Kindes, der ihn durch eine ganze Reihe von Pflegefamilien bis ins Erwachsenenalter begleitet.
Heute, 1987, dreizehn Jahre nach der Entdeckung dieser Überreste, ist Scotty ein rätselhafter Straßenkünstler, der aus gefundenen Gegenständen seltsame Skulpturen macht, die er in den vergessenen und übersehenen Ecken der Stadt hinterlässt. Scottys Sozialarbeiter Simon ist verzweifelt über Scottys Notlage: Der Stumme wird bald ganz auf sich allein gestellt sein, denn er ist vor fast zwei Jahren aus der staatlichen Unterstützung herausgefallen und lebt nun von den Resten einer wundersamen Verlängerung, die Simons Chef organisiert hat. Simon hat auch sein eigenes Dilemma: Als Mohawk mit Interesse an den Six Nations of the Grand River hat er das Gefühl, seine eigene Gemeinschaft zu verraten, indem er für die staatlich finanzierte Kinderhilfsgesellschaft in Hamilton arbeitet. Gefangen zwischen dem Druck zu Hause und dem drohenden Ende von Scottys dürftiger Unterstützung, verliert Simon den Glauben an das System und an sich selbst.
Little Bones ist eine herzzerreißende Geschichte über Verlust, Erlösung und die grausamen Konsequenzen, wenn man in die schönste aller Lügen investiert: Hoffnung.