
Making Climate Lawyers: Climate Change in American Law Schools, 1985-2020
Warum hat es so lange gedauert, bis die amerikanischen juristischen Fakultäten begannen, über den Klimawandel zu lehren? Obwohl die meisten Umweltrechtsprofessoren bereits 1990 über den Klimawandel Bescheid wussten, dauerte es fast fünfzehn Jahre, bis sie das Thema in ihren Lehrplan aufnahmen. In ihrem innovativen neuen Werk untersucht Kimberly K. Smith, wie sich amerikanische Umweltrechtsprofessoren mit dem Klimawandel auseinandergesetzt haben, welche Hindernisse ihnen im Weg standen, wie sie diese überwunden haben und wie sie das "Klimarecht" als juristisches Spezialgebiet geschaffen haben.
Making Climate Lawyers erforscht die Geschichte, warum amerikanische juristische Fakultäten sich dagegen sträubten, über den Klimawandel zu lehren, und wie sich dies im Laufe von vierzig Jahren änderte, was dazu führte, dass juristische Fakultäten im ganzen Land den Klimawandel in ihre Lehrpläne aufnahmen und viele sogar Zentren für Umweltrecht einrichteten. Smith stellt die vorherrschenden Erklärungen in Frage, warum die Vereinigten Staaten bei der Entwicklung einer Klimapolitik so langsam waren: Es war nicht nur politischer Widerstand oder Kurzsichtigkeit. Die Schaffung von Klimarechtsexperten erforderte eine Änderung der Grundlagen der juristischen Ausbildung.
Auf der Grundlage von Dutzenden von Interviews mit Dozenten und Studenten füllt Making Climate Lawyers eine Lücke in der Literatur zur intellektuellen Geschichte des Klimawandels, die sich größtenteils auf die Geschichte der Klimawissenschaft konzentriert. Smith konzentriert sich stattdessen darauf, wie sich das Klimaproblem in die Struktur des amerikanischen Rechts einfügt (oder nicht einfügt). Sie nutzt diese Geschichte als Objektiv, um sowohl den Wandel der juristischen Ausbildung seit den 1980er Jahren als auch die Natur des Klimawandels als politisches Problem zu verstehen.