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Commentary on Matthew
Der heilige Hieronymus (347-420) gilt als der bedeutendste Schriftkommentator unter den lateinischen Kirchenvätern. Sein Matthäuskommentar, der 398 verfasst wurde und im Westen großen Einfluss hatte, erscheint hier zum ersten Mal in englischer Übersetzung.
Hieronymus behandelt den gesamten Text des Matthäus-Evangeliums mit kurzen erläuternden Kommentaren, die den Text wörtlich und historisch erklären. Obwohl er selbst vierzig Jahre lang in Palästina gelebt hat, stützt sich Hieronymus bei lokalen Informationen und Überlieferungen häufig auf Origenes und Josephus. Sein erklärtes Ziel ist es, eine gestraffte und prägnante Exegese anzubieten, die eine übermäßige spirituelle Auslegung vermeidet.
Hieronymus stützt sich auf die Werke einer Reihe älterer griechischer und lateinischer Kommentatoren, von denen Origenes der wichtigste ist, doch vermeidet er die extremen allegorischen Auslegungen des Origenes. Seine Polemik gegen die theologischen Gegner ist ein wichtiger Schwerpunkt seiner exegetischen Kommentare. Die Arianer, die Gnostiker und die Helvidianer gehören zu seinen wichtigsten Zielscheiben.
Gegen Arius betont Hieronymus, dass es dem Sohn nicht an Allwissenheit mangelte. Gegen Marcion und Mani vertritt Hieronymus die Ansicht, dass Jesus ein echter Mensch mit Fleisch und Knochen war und dass die Menschen durch ihre eigene freie Entscheidung Söhne Gottes werden, nicht durch die Natur, mit der sie geboren werden. Gegen Helvidius verteidigt Hieronymus die ewige Jungfräulichkeit Marias.
In diesem Kommentar weist Hieronymus auf das Wirken der Dreifaltigkeit als ein verbindendes Hauptthema des Matthäus-Evangeliums hin. Er betont auch, dass der Christ sich anstrengen muss, um das ewige Heil zu erlangen, dass der freie Wille eine Realität ist, dass der Mensch mit der göttlichen Gnade zusammenarbeitet und dass es möglich ist, während des irdischen Lebens Verdienste zu erwerben.