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Communist Czechoslovakia, 1945-89: A Political and Social History
Nur wenige Europäer haben im zwanzigsten Jahrhundert so viele Übergriffe ausländischer Mächte, ideologisch motivierte Umwälzungen und innere Umwälzungen erlebt wie die Tschechen und Slowaken. Die Zeit der kommunistischen Herrschaft war komplex, und diejenigen, die das Regime 1989 freudig stürzten, waren die Enkelkinder derer, die bei den freien Wahlen von 1946 voller Hoffnung für den Kommunismus gestimmt hatten.
Diese knappe Darstellung umfasst sowohl die politische als auch die soziale Geschichte und analysiert ein halbes Jahrhundert Kommunismus aus allen Schichten der Gesellschaft. Kevin McDermott interessiert sich gleichermaßen für die Machthaber und die einfachen Bürger und fragt, was einen jungen tschechischen gläubigen Arbeiter dazu bewegt, Anfang der 1950er Jahre in die Kommunistische Partei einzutreten, sich bei der Volksmiliz zu melden und während der dunklen Jahre der "Normalisierung" in der Partei zu bleiben, um schließlich 1989 den Fall der Berliner Mauer zu begrüßen.
Unter Verwendung tschechischer und slowakischer Archivquellen und der neuesten Geschichtsschreibung stellt McDermott das immer noch vorherrschende "totalitäre" Paradigma in Frage und argumentiert, dass die vierzigjährige kommunistische Erfahrung in der Tschechoslowakei nicht einfach als eine von der Sowjetunion aufgezwungene Verirrung abgetan werden kann.