Bewertung:

Ruth Finnegans Buch „Kommunizieren: The Multiple Modes of Human Communication“ bietet eine aufschlussreiche und interdisziplinäre Untersuchung der menschlichen Kommunikation, die die Bedeutung der nonverbalen Signale hervorhebt und das Verständnis dessen, was Kommunikation bedeutet, erweitert. Das Buch ist für ein breites Publikum zugänglich und enthält zahlreiche Beispiele und aktuelle Forschungsergebnisse, die es sowohl informativ als auch zum Nachdenken anregend machen.
Vorteile:Interdisziplinärer Ansatz, der Anthropologie, Linguistik, Soziologie und Tierkommunikation miteinander verbindet.
Nachteile:Fesselnder und zugänglicher Schreibstil, der komplexe Konzepte verständlich macht.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Communicating: The Multiple Modes of Human Communication
Behandlungen der menschlichen Kommunikation stützen sich zumeist auf kognitive und wortzentrierte Modelle, die sie als eine vorwiegend wortlastige Angelegenheit darstellen. Dabei, so Finnegan, werden die weitreichenden multimodalen Qualitäten der menschlichen Kommunikation und die Sinne des Tastsinns, des Geruchsinns und vor allem des Gehörs und des Sehsinns, auf die wir zurückgreifen, erheblich unterschätzt.
Ruth Finnegan führt in ihrem fundierten und gut lesbaren Buch Forschungen aus den Bereichen der linguistischen und sensorischen Anthropologie, der materiellen Kultur, der nonverbalen Kommunikation, der computervermittelten Kommunikation und, was besonders bemerkenswert ist, der Forschung über tierische Kommunikation, wie z. B. die bemerkenswerten Gestensysteme von Menschenaffen, zusammen. Sie stützt sich auf ihren Hintergrund in klassischen Studien und ihre langjährige anthropologische Erfahrung, um erhellende Beispiele aus der ganzen Welt, aus Vergangenheit und Gegenwart, zu präsentieren.
Das Ergebnis ist die Entdeckung einer erstaunlichen Vielfalt von Klängen, Anblicken, Gerüchen, Gesten, Blicken, Bewegungen, Berührungen und materiellen Objekten, die von Menschen genutzt werden, um sich sowohl in der Nähe als auch über Raum und Zeit hinweg zu verständigen.
Sie fährt fort, zunächst die außersinnlichen Kommunikationsformen zu erforschen, die jetzt in der außergewöhnlichen Forschung der "neuen Wissenschaft" aufgedeckt werden, und dann, in einer aufrüttelnden Schlussfolgerung, die lange vorherrschende Geschichte der menschlichen Geschichte zu bestreiten, indem sie in Frage stellt, ob die Mündlichkeit wirklich vor der Lese- und Schreibfähigkeit kam; ob es wirklich durch den "Erwerb der Sprache" war, dass unsere prähistorischen Vorfahren, die Höhlenmaler waren, einen plötzlichen Sprung zum "wahren Menschen" machten; und schließlich, erstaunlicherweise, zu fragen, ob die menschliche Kommunikation ihre ersten Wurzeln nicht doch in der verbalen Sprache hatte, sondern - etwas anderes.
Dieses höchst originelle Buch bietet eine neue Perspektive auf das zentrale Thema unserer Zeit - die Anfänge der Menschheitsgeschichte - und auf die Frage, was es wirklich bedeutet, ein Homo sapiens zu sein. Diese überarbeitete und aktualisierte Ausgabe enthält zusätzliche Abbildungen, aktualisierte Kapitel und ein neues Schlusskapitel.
Dieses Buch ist eine provokante und kontroverse Darstellung, die weltweite Debatten auslösen wird. Es ist ein unverzichtbarer transdisziplinärer Überblick für Forscher und fortgeschrittene Studenten in den Bereichen Sprache und Kommunikation, Anthropologie und Kulturwissenschaften.