
Compact Cinematics: The Moving Image in the Age of Bit-Sized Media
Compact Cinematics stellt das vorherrschende Verständnis des Kinos in Frage und konzentriert sich auf die verschiedenen kompakten, kurzen, miniaturisierten und taschenformatigen Formen des Kinos, die bereits vor seiner Standardisierung in Form des Theaters existierten und sich in den letzten Jahren vervielfacht und vermehrt haben und einen immer wichtigeren Teil unserer alltäglichen Multimedia-Umgebung einnehmen.
Kurzfilme oder Mikroerzählungen, filmische Stücke oder Einheiten, die zu Bildarchiven und Looping-Themen neu zusammengesetzt werden, stellen die Konzepte in Frage, die traditionell zum Verständnis der Filmerfahrung verwendet wurden, wie lineare Kausalität, Sequenzialität und Abschluss, und lenken die Aufmerksamkeit auf komplexe und modulare Formen des filmischen Ausdrucks und der Wahrnehmung. Solche Formen wiederum scheinen den Anforderungen der digitalen Konvergenz zu entsprechen, die die Entwicklung kompakterer und mobiler Hardware für die Anzeige und Nutzung audiovisueller Inhalte auf Laptops, Smartphones und Tablets vorangetrieben hat. Gleichzeitig erfordern die zeitgenössischen Ökonomien des Erwerbs, der Speicherung und der gemeinsamen Nutzung digitaler Inhalte die Verkleinerung von Filminhalten, damit diese einfach und schnell aufgenommen, abgespielt, projiziert, verbreitet und installiert werden können. In diesem Prozess wird auch die Filmerfahrung verkürzt und verdichtet, um sich der spätkapitalistischen Aufmerksamkeitsökonomie anzupassen.
Die Aufsätze in diesem Band fragen danach, was diese veränderte technische, sozioökonomische und politische Situation für die Ästhetik und Erfahrung des zeitgenössischen Kinos bedeutet, und machen auf verschiedene Konzepte, Theorien und Instrumente aufmerksam, die uns zur Analyse dieser Veränderungen zur Verfügung stehen.