Bewertung:

Die Rezensionen des Buches spiegeln gegensätzliche Meinungen über seinen Wert wider. Während eine Rezension kritisiert, dass es die Form über den Inhalt stellt, lobt eine andere das Buch für seine aufschlussreiche Lektüre und sein handwerkliches Können.
Vorteile:Das Buch ist gut gemacht und bietet tiefe Einblicke in Literatur und Philosophie. Stanley Corngold wird für sein außergewöhnliches Verständnis von Kafka und der Literaturwissenschaft gelobt, was das Buch für diejenigen empfehlenswert macht, die Literatur über den bloßen Inhalt hinaus zu schätzen wissen.
Nachteile:Ein Rezensent ist der Meinung, dass sich das Buch zu sehr auf die Form konzentriert und nicht auf den Inhalt, so dass es vielleicht nicht den Zweck erfüllt, ein breiteres Publikum zu unterhalten oder zu informieren.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Complex Pleasure: Forms of Feeling in German Literature
Complex Pleasure befasst sich mit Fragen des literarischen Gefühls bei acht großen deutschen Schriftstellern - Lessing, Kant, Hölderlin, Nietzsche, Musil, Kafka, Trakl und Benjamin.
Auf der Grundlage einer genauen Lektüre dieser Autoren macht Stanley Corngold die folgenden Ideen anschaulich: dass es dort, wo es Literatur gibt, ein komplexes Vergnügen gibt; dass dieses Vergnügen komplex ist, weil es den Eindruck einer Offenbarung beinhaltet; dass dieser Gedanke in den Köpfen einer Reihe von kanonischen Schriftstellern im Vordergrund steht; dass wichtige literarische Werke in der deutschen Tradition - Belletristik, Lyrik, Kritik - durch ihre Behandlung des literarischen Gefühls erhellt werden können; und schließlich, dass die begrifflichen Begriffe für diese Formen des Gefühls ständig variieren. Zu den Gefühlstypen, die in Complex Pleasure behandelt werden, gehören der Witz (die verblüffende Wahrnehmung von Ähnlichkeit) und das uneigennützige Vergnügen des ästhetischen Urteils; Hölderlins "schnelles begriffliches Erfassen", bei dem "das Tempo des Denkprozesses betont wird"; "künstlerische Einbildungskraft", Stimmung, sadistisches Vergnügen, schwärmerische Zerstreuung, homonyme Dissonanz und Mut als Modus der literarischen Erfahrung.
Gleichzeitig vermittelt das Buch selbst durch die Geschicklichkeit, Bandbreite und Überraschung seiner Ausführung ein komplexes Vergnügen. Der Leser findet auch faszinierendes, bisher nicht übersetztes Material von Nietzsche ("Über Stimmungen") und Kafka (wichtige Abschnitte aus seinen Tagebüchern und aus seinem unvollendeten Roman "Der Junge, der außer Sicht versank").