
Royal Messianism and the Jerusalem Priesthood in the Gospel of Mark
Bernardo K. Cho untersucht, wie sich der jüdische Messianismus von der Mitte des zweiten Jahrhunderts v.
Chr. bis zum späten ersten Jahrhundert n. Chr.
das richtige Verhältnis zwischen dem israelitischen König und den Jerusalemer Priestern in der idealen Zukunft vorstellte, und beschreibt dann, wie das Markusevangelium dieses Thema bei der Darstellung Jesu behandelt. Cho wendet sich gegen die Behauptung, der markanische Jesus betrachte das Reich Gottes als grundlegend gegen das alte levitische System gerichtet, und argumentiert, dass das früheste Evangelium, genau wie der größte Teil der verwandten jüdischen Literatur, von der Erwartung ausgeht, dass der königliche Messias die Jerusalemer Institution zu ihrem eschatologischen Höhepunkt bringen würde.
Markus schildert aber auch die Haltung Jesu gegenüber den Priestern in Form eines Aufrufs zur Gefolgschaft und einer Warnung vor dem Gericht. Cho kommt zu dem Schluss, dass der markanische Jesus die Zerstörung des Jerusalemer Tempels vorwegnimmt, weil die Priester den endzeitlichen Herrscher Israels abgelehnt und sich damit außerhalb des messianischen Reiches gestellt haben.