Bewertung:

Das Buch stellt einen neuen theoretischen Rahmen vor, den so genannten konservativen Internationalismus, der historische Beispiele amerikanischer Außenpolitik mit einem Aufruf zu einem maßvollen Vorgehen in der Diplomatie und bei militärischen Aktionen verbindet. Es befasst sich mit den Unzulänglichkeiten bestehender Paradigmen der internationalen Beziehungen und zielt darauf ab, aktuelle und zukünftige außenpolitische Diskussionen zu beeinflussen.
Vorteile:⬤ Eine bahnbrechende Theorie, die den Diskurs über internationale Beziehungen bereichert.
⬤ Gut recherchiert und historisch untermauert, insbesondere durch die Handlungen der Präsidenten Jefferson, Polk, Truman und Reagan.
⬤ Bietet eine überparteiliche Perspektive.
⬤ Zugänglich und wertvoll sowohl für neue Studenten als auch für erfahrene Wissenschaftler im Bereich der Internationalen Beziehungen.
⬤ Bezieht sich auf aktuelle außenpolitische Debatten und ist damit relevant und aktuell.
⬤ Einige Kritikpunkte in Bezug auf die verwendeten historischen Beispiele und ihre Eignung zur Untermauerung der Theorie.
⬤ Die Behauptung des Autors, dass es sich um eine friedliche demokratische Interaktion zwischen Staaten handelt, wird nicht allgemein akzeptiert.
⬤ Die theoretischen Grundlagen vereinfachen möglicherweise zu sehr die komplexen internationalen Beziehungen.
⬤ Der Mangel an überzeugender Darstellung in einigen historischen Fällen untergräbt die Argumentation.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Conservative Internationalism: Armed Diplomacy Under Jefferson, Polk, Truman, and Reagan
Eine erneute Untersuchung von Amerikas überladener außenpolitischer Tradition und ihrer Bedeutung für die heutige Weltpolitik
Die Debatten über die amerikanische Außenpolitik haben sich um drei Haupttraditionen gedreht - liberaler Internationalismus, Realismus und Nationalismus. In diesem Buch befasst sich der renommierte Politikwissenschaftler Henry Nau eingehend mit einer vierten, übersehenen außenpolitischen Tradition, die er "konservativen Internationalismus" nennt. Dieser Ansatz verbreitet Freiheit, wie der liberale Internationalismus, rüstet die Diplomatie auf, wie der Realismus, und bewahrt die nationale Souveränität, wie der Nationalismus. Er zielt auf eine Welt mit begrenzten Regierungen oder unabhängigen "Schwesterrepubliken" ab, nicht auf eine Welt mit Großmachtkonzerten oder zentralisierten internationalen Institutionen.
Nau untersucht den konservativen Internationalismus in der Außenpolitik von Thomas Jefferson, James Polk, Harry Truman und Ronald Reagan. Diese Präsidenten taten mehr als alle anderen, um den Bogen der Freiheit durch eine geschickte Kombination von Gewalt, Diplomatie und Kompromissen zu spannen. Seit Reagan schwanken die Präsidenten zwischen den beiden Haupttraditionen hin und her, wobei sie unter Bush zu weit gegangen sind und sich jetzt unter Obama zurückhalten. Nau zeigt, dass der konservative Internationalismus einen alternativen Weg bietet. Er strebt nach Freiheit, aber nicht überall, und bevorzugt Situationen, die an bereits freie Länder angrenzen - die Türkei zum Beispiel, nicht der Irak. Er setzt frühzeitig weniger Gewalt ein, um Verhandlungen zu beeinflussen, als später mehr Gewalt, wenn die Verhandlungen scheitern. Und sie geht rechtzeitig Kompromisse ein, um militärische Druckmittel zu nutzen und die öffentliche Unterstützung zu erhalten.
Als bahnbrechende Wiederbelebung einer vernachlässigten außenpolitischen Tradition zeigt der Konservative Internationalismus, wie die Vereinigten Staaten ihre globale Führungsrolle effektiv aufrechterhalten und gleichzeitig die Beschränkungen des öffentlichen Willens und der materiellen Ressourcen respektieren können.